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Wärmepumpen: Weiterbildung und Qualifizierung

Stand: Mai 2023
Foto, ein Techniker arbeitet an einer Wärmepumpe.

Die Wärmewende im Gebäudesektor und die damit verbundene Umstellung der Wärmeversorgung von fossilen auf erneuerbare Energien bedarf der Qualifizierung von Fachkräften im Bereich Wärmepumpe. Für Fachkräfte in den Bereichen Sanitär-, Heizungs-, Klima- oder Kältetechnik, in Planungs- und Ingenieurbüros für technische Gebäudeausstattung sowie für Energieberater- und Energieeffizienz-Experten ist es von Vorteil, sich entsprechend weiterzubilden. Die Kosten für Weiterbildungsangebote werden teilweise durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert.

Weiterbildungsangebote

Wie und wo können sich Fachkräfte weiterbilden?

Bundesweit gibt es zahlreiche unterschiedliche Anbieter für Weiterbildungen zum Thema Wärmepumpe. Dazu gehören Bildungsinstitute wie IBB, Fraunhofer, OTTI, TÜV oder Handwerkskammern, Verbände, Vereine und Hersteller.

Neben den angebotenen Inhalten unterscheiden sich die Anbieter in der Art der Wissensvermittlung.  Ein praxisnaher Anbieter kann oft detaillierter auf die berufsalltäglichen Fragestellungen eingehen und an der Praxis orientiert lehren. Ein Lehrgang in einem Bildungsinstitut ist hingegen meist theoretischer und vermittelt übergeordnetes Wissen. Beide Arten der Wissensvermittlung haben ihre Vorteile, weshalb die Auswahl abhängig vom Wissensstand, den Erwartungen und persönlichen Präferenzen sowie Zielen der zu schulenden Person ist.

Viele Weiterbildungsangebote im Bereich Wärmepumpe sind sowohl vor Ort als auch online wahrnehmbar. Oft sind Online-Fortbildungen zeitlich kürzer gefasst und behandeln spezifischere Themen. Seminare und Lehrgänge, in denen umfangreiches Wissen vermittelt wird, werden meist als Präsenz-Veranstaltungen angeboten.

Worauf ist bei Auswahl zu achten?

Bei der Auswahl der Weiterbildung lohnt sich vorab eine Recherche, da die Kurse in Inhalt, Dauer, Kosten und Zugangsvoraussetzungen variieren. Wichtig ist es, den richtigen Kurs für die eigenen Qualifizierungsziele zu finden, um besonders viel Nutzen aus der Weiterbildung zu ziehen. Einige leitende Fragen finden Fachkräfte auf Weiterbildungssuche hier:

  • Welche Zugangsvoraussetzungen müssen erfüllt werden?
  • Passt der Inhalt zu meinem Wissenstand und meinen Erwartungen und Zielen an die Fortbildung?
  • Welche Expertise haben die Referierenden?
  • Gibt es eine Bescheinigung über die Qualifizierung (z. B. Zertifikat)?
  • Welche Kosten werden vom Arbeitgeber übernommen?
  • Gibt es Fördermöglichkeiten für mich oder meinen Arbeitgeber?

Welche Weiterbildungsangebote gibt es?

In Deutschland lassen sich vielfältige Weiterbildungsangebote rund um die Wärmepumpe finden.  Inhalte der Weiterbildungsangebote sind:

  • technische Grundlagen,
  • Planung von Anlagen (Voruntersuchung, Konzepterstellung, Detailplanung und Inbetriebnahme, Optimierung),
  • rechtliche Regelungen,
  • praktische Inhalte zur Installation von Anlagen.  

Die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten im Bereich Wärmepumpe ist zudem meist mit Kosten verbunden, die je nach Art, Inhalt und Dauer zwischen 100 und 2.000 Euro variieren. Kostenfreie Weiterbildungsangebote sind vereinzelt und vor allem bei Seminaren mit allgemeinen Inhalten vorhanden.

Hersteller von Wärmepumpen bieten zahlreiche Schulungen an, die auch produktspezifische Informationen vermitteln.

Die VDI-Richtlinie 4645 zur Planung, Errichtung und für den optimalen Betrieb von Wärmepumpenanlagen in Wohngebäuden ist ein Leitfaden für die Konzepterstellung bis zur Detailplanung, Installation, Inbetriebnahme und Nutzereinweisung. Schulungen entsprechend der Richtlinie werden angeboten.

Informationen und eine Übersicht der Schulungspartner listet der VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V. auf:

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) bietet eine Übersicht der Schulungen nach VDI 4645 mit Qualifizierungsnachweis „Sachkundiger für Wärmepumpensysteme nach VDI 4645“:

Folgend kann eine Liste mit einer beispielhaften Auswahl von Fortbildungen zum Thema Wärmepumpe heruntergeladen werden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

Beispiele verschiedener Weiterbildungsmöglichkeiten (PDF / 429 KB)

Gutachten über Optimierungspotenziale bei der Wärmepumpeninstallation

Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, müssen in Deutschland viel mehr Wärmepumpen installiert werden. So sollen ab 2024 pro Jahr über 500.000 neue Wärmepumpen verbaut werden – insgesamt 6 Millionen bis 2030. Momentan ist der Installationsprozess aber noch sehr zeit- und vor allem personalintensiv, sodass der Fachkräftemangel die Anzahl der installierten Wärmepumpen beschränkt.

Das Gutachten „10x beim Wärmepumpen-Hochlauf - Optimierungspotenziale für die bundesweite Installation von Wärmepumpen", welches im Auftrag der Bundesagentur für Sprunginnovationen erstellt wurde, zeigt drei Hebel auf, wie ein schnellerer Umstieg auf die Wärmepumpe, besonders im Bestand gelingen kann: Beschleunigung des Installationsprozesses, Erweiterung des Talent-Pools - also der verfügbaren geeigneten Arbeitskräfte - sowie eine Reduktion des notwendigen Personaleinsatzes.

zum Gutachten

Bundesförderung Aufbauprogramm Wärmepumpe (BAW)

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt die Weiterbildung von Fachkräften im Bereich Wärmepumpen vom 01.04.2023 bis zum 30.09.2025 mit der „Bundesförderung Aufbauprogramm Wärmepumpe (BAW)“.

Was wird gefördert?

  • Schulungen mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben bis 250 Euro pro Tag und teilnehmender Person
  • Coachings (fachpraktische Anleitungen) mit bis zu 90 Prozent aber höchstens 500 Euro pro Coaching.

Die Gesamtförderung ist auf 5.000 Euro pro Antragstellenden begrenzt. Die Ausgaben für die Weiterbildungsmaßnahmen sind nur dann förderfähig, wenn diese bei Anbietern durchgeführt werden, die beim BAFA auf der Bildungsträgerliste für das Aufbauprogramm Wärmepumpe gelistet sind. Außerdem darf die Durchführung der Qualifizierungsmaßnahme erst nach Eingang des Zuwendungsbescheids beginnen.

Wer kann die Förderung in Anspruch nehmen?

Antragsberechtigt sind:

  • Fachkräfte in Handwerksunternehmen aus den Gewerken Sanitär, Heizung, Klima, Elektrotechnik, Kälte-Klima und Schornsteinfeger
  • Fachkräfte aus Unternehmen der technischen Gebäudeausstattung
  • Gebäudeenergieberater sowie gelistete Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten

Wer darf entsprechende Schulungsmaßnahmen anbieten?

Im Rahmen des Förderprogramms dürfen Schulungen und Coaching-Maßnahmen nur von Fort- und Weiterbildungsträgern angeboten werden, die auf der Website des BAFA für das Förderprogramm in einer öffentlichen Liste aufgeführt sind: BAFA-Liste der Schulungs- und Coachinganbieter.

Die dort gelisteten Anbieter müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und entsprechende Anträge und Erklärungen gegenüber dem BAFA abgegeben haben. Weitere Informationen diesbezüglich können den BAFA-Merkblättern Anbieter förderfähiger Schulungen und Coaching-Maßnahmen und Anforderungen an förderfähige Schulungen entnommen werden.

Weiterführende Informationen zur BAW

Detaillierte Informationen zu Förderhöhen, Anbietern entsprechender Schulungen und zur Antragstellung sowie die Merkblätter als Download können auf der Website des BAFA abgerufen werden:

BAFA: Bundesförderung Aufbauprogramm Wärmepumpe (BAW)

Das „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ ist Teil des Klimaschutzgesetz-Sofortprogramms Gebäude vom 13.07.2022 und trägt damit zur Klimazielerreichung im Gebäudesektor bis 2030 bei. Weitere Informationen können auch dem Info-Flyer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entnommen werden:

BMWK: Flyer zur Bundesförderung Aufbauprogramm WärmepumpE (PDF / 1,2 MB)

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