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Nachhaltige Quartiere

Stand: Juli 2025
Foto, mehrere Gebäude eines nachhaltigen Quartiers, auf dem Dach eines Gebäudes befindet sich eine PV-Anlage.

Nachhaltige Quartiersentwicklung bietet ein zentrales Handlungsfeld, um auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren: Sie verbindet ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele und schafft Lebensräume, die sowohl den Klimawandel bremsen als auch seine Auswirkungen abfedern. 

Nachhaltige Quartiere sind damit ein Schlüssel zur Gestaltung lebenswerter, zukunftsorientierter Städte.

Klimaschutz: Reduktion von Treibhausgasen und Ressourcenschonung

Klimaschutz zielt darauf ab, die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck von Quartieren zu minimieren. Dies geschieht u.a. durch:

Diese Maßnahmen tragen direkt zur Verringerung des Klimawandels bei und schaffen die Grundlage für nachhaltige Quartiere, die langfristig ökologisch tragfähig sind.

Erneuerbare Wärme im Quartier – Netzgebundene Versorgung

Gemäß GEG 2024 muss die Wärmeversorgung von Gebäuden schrittweise auf mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden. Neben Erfüllungsoptionen im Einzelgebäude existieren verschiedene Möglichkeiten dies über den Quartiersansatz herzustellen.

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Klimaresilienz: Anpassung an den Klimawandel

Klimaresilienz beschreibt die Fähigkeit eines Quartiers, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, widerstandsfähig zu bleiben und dabei ein gesundes, lebenswertes Wohnumfeld zu bieten. Wesentliche Elemente sind:

Foto, Moderne weiße Wohngebäude mit begrünten Dächern und umliegenden Bäumen in einer städtischen Wohngegend

Klimaresiliente Quartiere und nachhaltige Stadtentwicklung

Klimaresilienz auf Quartiersebene bedeutet, dass auf Folgen des Klimawandels reagiert wird, Schäden minimal bleiben und die Lebensqualität der Bewohnerschaft gesichert wird.

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Foto, ein Wohnhaus mit weißem, hitzereduzierendem Dach und einer Solaranlage.

Albedo-Effekt

Der Albedo-Effekt – ein Zusammenspiel von Farben und Oberflächen in der Klimaphysik. Dunkle und raue Oberflächen absorbieren Licht, heizen sich auf und beeinflussen das Klima. Anders sieht es bei hellen und glatten Oberflächen aus.

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Zukunftsfähigkeit: Ganzheitliche Nachhaltigkeit und Lebensqualität

Zukunftsfähigkeit vereint ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte, um Quartiere langfristig lebenswert und anpassungsfähig zu machen. Sie umfasst:

Elemente nachhaltiger Quartiere

Synergien in nachhaltigen Quartieren

Die drei Säulen – Klimaschutz, Klimaresilienz und Zukunftsfähigkeit – sind eng miteinander verknüpft und erzeugen Synergien:

  • Klimaschutz und Klimaresilienz: Energieeffiziente Gebäude reduzieren Emissionen (Klimaschutz) und senken gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, was die Anpassung an Energieknappheit (Klimaresilienz) erleichtert. Grüne Infrastrukturen kühlen Quartiere (Klimaresilienz) und binden CO2 (Klimaschutz).
  • Klimaresilienz und Zukunftsfähigkeit: Blaue und grüne Infrastrukturen fördern die Nutzergesundheit und Wertentwicklung, während smarte Infrastrukturen die Anpassung an Klimaveränderungen durch datenbasierte Lösungen unterstützen.
  • Klimaschutz und Zukunftsfähigkeit: Erneuerbare Energien und Suffizienz senken Betriebskosten (Wirtschaftlichkeit) und fördern lokale Wertschöpfung. Integrierte Quartierskonzepte unterstützen soziale Mischung und Prozessqualität durch partizipative Planung.

Nachhaltigkeitszertifizierungen

Nachhaltigkeitszertifizierungen und damit verbundene Maßnahmen und Konzepte im Quartier helfen dabei, unter Berücksichtigung von Wechselwirkungen und Abhängigkeiten, Nachhaltigkeitsqualitäten zielgerichtet, systematisch und wirtschaftlich umzusetzen. Sie ermöglichen eine ganzheitliche Betrachtung aller relevanten Nachhaltigkeitsanforderungen und eine langfristige Qualitätssicherung auf Gebäude- und Quartiersebene. Dadurch werden von Anfang an klare Ziele definiert und somit Planungssicherheit erzielt.

Die weltweit etablierten Organisationen für nachhaltiges Bauen haben daher in den vergangenen Jahren zusätzlich zu den Gebäudeauszeichnungen Quartierszertifikate entwickelt. Die bedeutendsten Zertifikate sind das DGNB-Zertifikat Quartiere, das LEED-Zertifizierungsverfahren Neighborhood Development und die BREEAM-Zertifizierung Communities. Durch eine Zertifizierung entsteht ein positives Image des Quartiers und dessen Wertstabilität wird erhöht.

Da die Entwicklung von nachhaltigen Quartieren sich über einen langen Zeitraum erstreckt, werden beispielsweise bei einer DGNB-Zertifizierung drei Phasen eines Quartiers betrachtet und können demnach separat zertifiziert werden:

  • Phase I: Entwurf
  • Phase II: min. 25 Prozent Infrastruktur
  • Phase III: min. 75 Prozent Hochbau sowie öffentliche Frei- und Verkehrsflächen
Foto, Nahaufnahme einer Frau und eines Mannes mit Schutzhelm und Warnweste. Der Mann zeigt auf etwas außerhalb des Bildauschnittes.

Zertifizierungssysteme für Nachhaltigkeit

Zertifizierungssysteme stellen ein belastbares Werkzeug dar, um nachhaltige Bauprojekte durch quantifizierbare Kriterienkataloge zu bewerten, zu fördern und um unterschiedliche Vorhaben miteinander zu vergleichen.

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Die Bewertungsgrundlage basiert beim DGNB-Zertifikat wie auch bei den internationalen Zertifikaten LEED und BREEAM nicht nur auf ökologischen Aspekten, sondern auf einer ganzheitlichen Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes bzw. Stadtquartiers. Eine Zertifizierung der Nachhaltigkeit bringt auch viele ökonomische Vorteile mit sich. Von geringen Lebenszykluskosten profitieren bei einem Stadtquartier in erster Linie die Kommunen, da niedrigere Kosten für den Unterhalt von Straßen, Parks und öffentlichen Einrichtungen anfallen. Bei rechtzeitiger Prüfung während der Planungsphase lassen sich Nachhaltigkeitspotenziale frühzeitig erkennen und noch ohne großen Mehraufwand in die Projektentwicklung integrieren.

Vorteile nachhaltiger Quartiere

Vergleich der Nachhaltigkeitszertifizierungen

Systeme zur Zertifizierung von Stadteilen weltweit

Nachhaltigkeitskriterien für Quartiere

Sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit sollten schon frühzeitig im Planungsprozess berücksichtigt werden. Über den gesamten Lebenszyklus eines Quartiers hinweg werden Aspekte wie die ökonomische, ökologische, soziokulturelle, technische und prozessuale Qualität betrachtet und gleichgewichtet beurteilt.

Themenvielfalt Nachhaltigkeit in Quartieren
Anhand der Kriterien und Anforderungen in den Themenbereichen können Quartiere im Hinblick auf Nachhaltigkeit betrachtet und bewertet werden.

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