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Wärmepumpen: Wie ist der Stand des Hochlaufs?

Stand: Oktober 2023
Foto, Wärmepumpe und Gartenbank vor einem Haus.

Ein neues dena-Analysepapier zeigt, wo die Wärmepumpen-Offensive gut vorankommt – und wo es noch hakt. Die zentralen Erkenntnisse in der Übersicht.

Wärmepumpen sind wesentlich, um den Gebäudesektor klimaneutral zu gestalten. Die Ziele der Bundesregierung sehen daher bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen vor. Davon sind wir noch weit entfernt. Das Absatzwachstum ist aber groß. Das gilt gerade für Neubauten, bei denen die Installation von Wärmepumpen technisch kein Problem darstellt. Das zeigt auch der Markt: Im vergangenen Jahr wurden in 57 Prozent der neuen Einfamilienhäuser Wärmepumpen als Hauptheizquelle eingebaut. Auch in neuen Mehrfamilienhäusern sind Wärmepumpen beliebt – 2021 kamen sie in 30 Prozent der Neubauten zum Einsatz.

Wärmepumpe auch im Altbau effizient

Etwas langsamer geht es beim Bestand voran. Dabei sind Wärmepumpen auch gut für ältere Gebäude geeignet. Das Umweltbundesamt hat ermittelt, dass mehr als die Hälfte des Wohngebäudebestands mit maximalen Vorlauftemperaturen von unter 55 °C beheizt werden können. Das heißt: Wärmepumpen können hier ohne weitere Maßnahmen effizient fossile Heizsysteme ersetzen. Ist der energetische Zustand von älteren, kaum isolierten Gebäuden schlecht, sind höhere Vorlauftemperaturen im Heizsystem notwendig. Neuere Wärmepumpen erreichen mittlerweile zwar auch bis zu 75 °C, so hohe Vorlauftemperaturen senken jedoch die Effizienz von Wärmepumpen und erhöhen den Stromverbrauch und damit die Kosten. Investitionen in die Gebäudehülle, Heizungsoptimierungen oder ein Heizkörpertausch können in unsanierten Gebäuden einen Ausgleich schaffen – und den Betrieb langfristig wirtschaftlich machen. Welche Maßnahme am sinnvollsten ist, ist immer von den konkreten Bedingungen vor Ort abhängig. Daher lohnt sich eine Beratung von Energieexpertinnen und Energieexperten. Entsprechende Fachleute können auf der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes gefunden werden.

Herausforderung Mehrfamilienhäuser

Mehrfamilienhäuser sind ein Schlüssel auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand: Zwar sind nur 12 Prozent aller Wohngebäude Mehrfamilienhäuser, sie machen aber 40 Prozent der Wohnfläche aus. Beim Einsatz von Wärmepumpen gibt es einige besondere Herausforderungen. Oft ist es komplizierter und kostenintensiver, von dezentralen Wärmequellen, wie Gas-Etagenheizungen, auf Wärmepumpen umzustellen. In diesen Fällen wird entweder auf zentrale Systeme umgerüstet oder die Einheiten werden etagenweise bzw. wohnungsweise durch Wärmepumpen versorgt. Dabei erschließen eine oder mehrere Außenluft-Einheiten auf dem Dach die Wärmequelle und verteilen sie an die jeweiligen Wärmepumpen-Einheiten. In dicht bebauten städtischen Gebieten gibt es zudem nur eingeschränkte Möglichkeiten, Wärmequellen wie das Grundwasser oder Erdwärme für Wärmepumpen zu erschließen. Hier ist es sinnvoll, auf Synergien in Quartieren zu setzen. So können zum Beispiel kostenintensive Tiefenbohrungen als Quelle für mehrere Gebäude dienen.

Wachsende Wirtschaftlichkeit

Mit der überarbeiteten BEG-Förderung wird gerade einkommensschwachen Haushalten die notwendige Unterstützung geboten, auf eine klimafreundliche Wärmelösung zu setzen. Perspektivisch ist davon auszugehen, dass technische Entwicklungen die Kosten für Wärmepumpen weiter senken werden. Ein zentraler Faktor für die Wirtschaftlichkeit gegenüber Gasheizungen ist die Preisdifferenz zwischen Strom und Erdgas. Mit steigenden CO2-Preisen und dem EU-Emissionshandel ab 2027 werden fossile Energieträger kontinuierlich teurer. In Relation ist daher zu erwarten, dass die Lebensdauer-Kosten für Wärmepumpen in den kommenden Jahren sinken.

Download des Analysepapiers

Mehr über den Stand des Wärmepumpen-Hochlaufs in Deutschland mit Praxisbeispielen bietet das im September 2023 veröffentlichte Analysepapier „Wärmepumpen im Gebäudesektor: Eine Technologie für eine fossilfreie Wärmeversorgung" der Deutschen Energie-Agentur (dena):

Studien & Berichte

Wärmepumpen im Gebäudesektor: Eine Technologie für eine fossilfreie Wärmeversorgung

Das Analysepapier beschäftigt sich unter anderem mit dem aktuellen Standard und den Herausforderungen des breiten Wärmepumpeneinsatzes sowie mit der Wärmeversorgung im Gebäudebestand.

Stand: September 2023

PDF 1 MB

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