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8 Erstellung der Dokumente des individuellen Sanierungsfahrplans

Stand: Oktober 2023

Alle Projekt- und Bilanzdaten, Kennwerte und Sanierungsmaßnahmen werden innerhalb der Bilanzierungssoftware berechnet und zu Maßnahmenpaketen zusammengefasst und sind somit für die Erstellung des iSFP vorbereitet.

Die Erstellung der Dokumente des iSFP erfolgt über die in Ihrer Bilanzierungssoftware integrierte Schnittstelle zur Druckapplikation. Diese nutzt grundsätzlich alle von Ihnen erfassten Projekt- und Bilanzdaten und erzeugt eine bearbeit- und speicherbare iSFP-Projektdatei.

🔔 Hinweis

Alle aus der Bilanz stammenden Projekt- und Bilanzdaten sowie die daraus berechneten Kennwerte können innerhalb der Druckapplikation nicht bearbeitet oder korrigiert werden. Sind Veränderungen, Anpassungen oder Korrekturen notwendig, muss das für diese Werte innerhalb der Bilanzierungssoftware erfolgen. Das Verfahren stellt die Datenkonsistenz zwischen Bilanz und der Aussage im iSFP sicher. Bei fehlenden Werten ist der finale Ausdruck des iSFP nicht möglich.

Zur Vervollständigung und Individualisierung des Fahrplans ist es erforderlich, die dargestellten Ergebnisse und vorgeschlagenen Maßnahmen mit zusätzlichen, für Laien verständlichen Erläuterungen zu ergänzen. Dazu bietet die Druckapplikation die entsprechenden Text- und Optionsfelder zur Bearbeitung an. Diese ergänzenden Erläuterungen gehören zum Beratungsumfang, sind somit Pflichtfelder und müssen deshalb von Ihnen hinzugefügt werden, um den finalen Ausdruck des iSFP erstellen zu können.

Bei der Vervollständigung ist auf darauf zu achten, dass die Erläuterungen und die Projekt- und Bilanzdaten übereinstimmend und schlüssig sind. Beschreibungen der Gebäudehülle, der Bauteile und der Anlagentechnik müssen detailliert und für einen Dritten nachvollziehbar sein. Beachten Sie, dass allgemeingültige Formulierungen und Aussagen nicht den Anforderungen der Energieberatung und dem Inhalt des iSFP genügen.

🔔 Hinweis

Einige Softwarehersteller bieten die Erfassung der individuellen ergänzenden Texte bereits in der Software an. Nach der Übernahme in die Druckapplikation können sie weiterbearbeitet, ergänzt oder korrigiert werden. Die vom Softwarehersteller angebotenen Platzhaltertexte oder Textbausteine müssen auf Übereinstimmung mit dem Projekt bzw. den Nutzern geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

8.1 Erläuterungen zu den Maßnahmenpaketen

Die einzelnen Maßnahmenpakete werden in dem Dokument „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“ detailliert erläutert. Hiermit können Sie auch die Auswirkungen der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen auf die Effizienz des Gebäudes erklären.

Für die anschaulichere Darstellung der energetischen Sanierungsmaßnahmen können Sie in Ihrer Bilanzierungssoftware Prinzipskizzen auswählen, die Ihren Text ergänzen. Einen Überblick über die zur Auswahl stehenden Prinzipskizzen finden Sie in Kapitel 13 dieses Handbuchs. Es handelt sich hierbei um die Darstellung typischer Schnittstellen bei der Schritt-für-Schritt-Sanierung. Eigene Fotos vom jeweiligen Gebäude sind an den dafür vorgesehenen Stellen einzufügen.

Für die Erläuterungen jeder Einzelmaßnahme im Maßnahmenpaket wird eine Seite bereitgestellt. Um mehrere Einzelmaßnahmen innerhalb einer Komponente detailliert beschreiben zu können, können optional zwei weitere Seiten für die entsprechende Komponente eingefügt werden. Für die Ausgabe einer zusätzlichen Seite gibt es in der Druckapplikation ein Optionsfeld neben der zugeordneten Kurzbeschreibung innerhalb der Komponente. Die Aussteller können hier direkt und detaillierter auf die einzelnen Maßnahmen eingehen.

🔔 Hinweis

Die Detailbeschreibung besteht aus einem zusammenhängenden Textfeld, das in die vordefinierten Abschnitte „Kurzbeschreibung“ und „Zu beachten“ gegliedert ist. Es ist notwendig, unterhalb jeder Abschnittsüberschrift eine themenbezogene Erläuterung hinzuzufügen.

Kurzbeschreibung

Neben dem Überblick über die Maßnahmen auf der Fahrplanseite und der kurzen Ausführungsbeschreibung in der zusammenfassenden Tabelle beschreibt dieser Abschnitt individuell die vorgeschlagene Sanierungsmaßnahme.

Hier haben Sie die Möglichkeit, detaillierte Hinweise zur Ausführung der Maßnahme zu geben. Sprechen Sie dabei individuelle Merkmale zur Umsetzung der Maßnahme an und geben Sie erläuternde Hilfestellung. An dieser Stelle muss, sofern solche vorliegen, auch auf eventuelle Abweichungen vom GEG oder den Fördervoraussetzungen hingewiesen werden.

Zu beachten

Fast alle energetisch wirksamen Maßnahmen haben Einfluss auf das bauphysikalische und anlagentechnische System des Gebäudes. Unter der Überschrift „Zu beachten“ werden die Zusammenhänge, insbesondere mit Blick auf nachfolgende Maßnahmen oder zu beachtende Zwischenstände, dargelegt. Weisen Sie auf entstehende Erfordernisse, zum Beispiel ein besonderes Lüftungsverhalten, in der Übergangsphase hin. Sind besondere Randbedingungen wie beispielsweise denkmalpflegerische Aspekte zu beachten, sollten auch diese erwähnt werden.

8.2 Darstellung der Qualitätssicherung und Optimierung

Seiten „Qualitätssicherung" und „Heizungsoptimierung“

Außerdem werden in dem Dokument „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“ Aspekte zur Qualitätssicherung und Heizungsoptimierung aufgeführt: Es geht um die allgemeine Qualitätssicherung, die Reduktion von Wärmebrücken, das Thema Luftdichtheit und die Heizungsoptimierung. Die Themen werden visuell in den Übersichten der einzelnen Maßnahmenpakete dargestellt und können bei Bedarf wiederkehrend aufgenommen werden. Ausführliche Beschreibungen finden sich auf einer Doppelseite, deren Inhalte bearbeitet werden können.

8.3 Nutzerverhalten

Nutzungsempfehlungen für die Hauseigentümer

Seite „Ihr Haus in Zukunft – Tipps für die Nutzung Ihres Gebäudes“

Auch mit dem Nutzerverhalten können Kosten gespart und kann die Umwelt entlastet werden. Bei manchen Sanierungsmaßnahmen sollten die Nutzer auf Veränderungen im Gebäude hingewiesen werden, um den Sanierungserfolg zu unterstützen oder auch um Schäden zu vermeiden.

Solche Hinweise für das Nutzerverhalten können auf der Seite „Ihr Haus in Zukunft – Tipps für die Nutzung Ihres Gebäudes“ in der Umsetzungshilfe aufgelistet werden. Sie können hier eigene Texte formulieren oder die Beispieltexte individuell editieren.

🔔 Hinweis

Insbesondere für die Beratung in Mehrfamilienhäusern kann dieser Abschnitt genutzt werden, um auf die durch die Sanierung veränderten Nutzeranforderungen einzugehen. Das ist besonders wichtig, wenn sich durch geplante Sanierungsschritte temporäre Schwachstellen ergeben, denen durch besonderes Nutzerverhalten entgegengewirkt werden muss.

Nutzereinflüsse

Seite „Technische Dokumentation: Ihr individueller Nutzereinfluss“

In der technischen Dokumentation der Umsetzungshilfe ist vorgesehen, dass Sie die individuellen Nutzereinflüsse darstellen, die maßgeblich den derzeitigen Energieverbrauch beeinflussen.

Die Darstellung erfolgt in Tabellenform und berücksichtigt folgende Aspekte:

  • Raumtemperatur
  • Anwesenheit
  • Art der Raumnutzung
  • Warmwasser
  • Lüftungsverhalten
  • Berechneter Endenergiebedarf
  • Ermittelter Endenergieverbrauch
  • Fazit

Die Inhalte können Sie in den entsprechend vorgesehenen Textfeldern innerhalb der Software oder Druckapplikation individuell verfassen. Beschreiben Sie dabei jeden Punkt kurz und prägnant.

8.4 Zusätzliche Vorteile der Sanierung

Eine energetische Sanierung bringt neben der Energieeinsparung in der Regel auch zusätzliche Vorteile mit sich. Häufig sind diese für die Hauseigentümer ebenso wichtig oder noch wichtiger wie die Energieeinsparung selbst. Der Sanierungsfahrplan enthält daher eine zusätzliche Seite, die Sie im Beratungsgespräch nutzen sollten, um die Eigentümer zu Sanierungsmaßnahmen zu motivieren. Hierzu gehören:

  • Thermischer Komfort
  • Sommerlicher Wärmeschutz
  • Schallschutz
  • Wohngesundheit
  • Immobilienwert
  • Sicherheit
  • Architektonische Qualität
  • Barrierefreiheit

Im iSFP wurde dieser zusätzliche Mehrwert und Nutzen aufgegriffen und gemäß dem Grundkonzept des iSFP durch entsprechende Icons visualisiert.

Bereits im Dokument „Mein Sanierungsfahrplan“ können den Eigentümern damit die zusätzlichen Vorteile einer energetischen Sanierung aufgezeigt und Anreize für die Umsetzung gegeben werden.

Die zusätzlichen, nicht energetischen Vorteile unterliegen jedoch keiner Einstufung in festgelegte Farbklassen. Eine Einordnung ist nicht möglich, da bei den nicht energetischen Vorteilen innerhalb der Bilanz der energetische Nutzen nicht darstellbar ist. Der Mehrwert, der durch die Berücksichtigung der zusätzlichen, nicht energetischen Verbesserungen für die Nutzer oder das Gebäude entsteht, ist für die Hauseigentümer und Beratungsempfänger allerdings ein wichtiges Entscheidungskriterium.

Da sich der zusätzliche Nutzen nicht durch energetische Kenngrößen steuern lässt, müssen die Vorteile im iSFP manuell hervorgehoben werden. Dazu wurde die Möglichkeit geschaffen, innerhalb der Druckapplikation auf der Übersichtsseite zum Maßnahmenpaket die in dem jeweiligen Maßnahmenpaket berücksichtigten Mehrwerte auszuwählen.

Seite „Ihr Haus in Zukunft – das sind Ihre Vorteile“

Die aktivierten Icons der zusätzlichen Vorteile werden auf den Übersichtsseiten der Maßnahmenpakete innerhalb der Umsetzungshilfe ausgegeben. Dadurch können die Gebäudeeigentümer erkennen, durch welches Maßnahmenpaket welche zusätzlichen Vorteile erreicht werden.

Neben der Darstellung auf der zugeordneten Übersichtsseite wird eine Übersicht aller im iSFP berücksichtigten Mehrwerte im Dokument „Mein Sanierungsfahrplan“ auf der Seite „Ihr Haus in Zukunft – das sind Ihre Vorteile“ aufgeführt und erläutert.

Die Druckapplikation bietet neben den Icons Textfelder mit kurzen Standarderläuterungen zum Nutzen an. Die Formulierungen können an das Beratungsobjekt und die Hauseigentümer bzw. -nutzer angepasst und damit individualisiert werden.

Vorheriges Kapitel

Kapitel 7: Abstimmung des individuellen Sanierungsfahrplans

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