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Kommunaler Klimaschutz: Diese Einsparungen brauchen öffentliche Gebäude

Stand: Juni 2023
Foto, Eingangsbereich einer Schule.

Das neue Energieeffizienzgesetz wird in Kürze vom Bundestag verabschiedet werden. Für öffentliche Gebäude heißt das voraussichtlich: bis 2030 jährlich zwei Prozent Energie einsparen. Wie das konkret erreicht werden kann, ist bislang allerdings unklar. Für Schulen, Rathäuser oder Kitas fehlen zudem messbare Zielwerte auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045. Eine Orientierung bietet eine neue Studie im Auftrag der Deutschen-Energie Agentur (dena). Sie definiert nun erstmals Höchstgrenzen für den Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen – und skizziert Lösungswege für die öffentliche Hand.

Messbare Ziele für den Klimaschutz

Mit den konkreten Zielwerten wird deutlich, wie ambitioniert die vorgegebenen Klimaschutzziele sind. So sind beispielsweise die bisherigen Sanierungsstandards im Fall von öffentlichen Nichtwohngebäuden nicht ausreichend: Der geltende EG-55-Standard muss unterschritten werden – voraussichtlich wird ein EG-40-Standard erforderlich sein. Insgesamt müssen die Verbräuche bis 2045 um rund 60 Prozent reduziert werden. Damit stehen Kommunen planerisch und finanziell vor großen Herausforderungen. Mit diesen Handlungsempfehlungen kann die Umsetzung gelingen:

Erster Schritt: Gebäudehüllen sanieren

Bei den geplanten Effizienzmaßnahmen sollte der Schwerpunkt zunächst auf einer umfassenden Sanierung der Gebäudehüllen liegen – und erst im nächsten Schritt auf alternativen Wärmeversorgungslösungen und Gebäudetechnik. Grund dafür: Aktuell wird die Wärmeversorgung erst schrittweise auf erneuerbare Energien umgestellt. Noch unklar ist heute beispielsweise, an welchen Standorten zukünftig Fernwärme zur Verfügung stehen wird. Deutlich reduzierte Energieverbräuche sollten allerdings schon jetzt erreicht werden.

Schnellere Maßnahmenumsetzung mit Energiespar-Contracting

Energiespar-Contracting (ESC) kann sowohl bei der Umsetzung als auch bei der Finanzierung neuer Effizienzmaßnahmen unterstützen. Kommunen beauftragen dabei einen externen Dienstleister. Dieser schlägt ein auf die Kommune abgestimmtes Maßnahmenpaket vor – und übernimmt dessen Planung, Realisierung und Finanzierung. Refinanziert werden seine Leistungen über die eingesparten Energiekosten. In der Regel stehen im Rahmen von ESC die Optimierung der Gebäudetechnik und die Senkung des Energieverbrauchs im Vordergrund. Mit ESC Plus können darüber hinaus auch aufwändigere Sanierungsprojekte umgesetzt werden. Allerdings sind für die energetische Sanierung im Rahmen der Effizienzziele hohe Investitionen notwendig, die nicht vollständig aus den eingesparten Energiekosten innerhalb üblicher ESC-Projektlaufzeiten von acht bis zwölf Jahren refinanziert werden können. Daher benötigen Kommunen eine niederschwellige Finanzierungslösung, um die Lücke zu schließen.

Gebäude zusammenfassen

Üblicherweise werden beim ESC unterschiedliche Gebäudetypen – große und kleine Verbraucher – in Gebäudepools zusammengefasst. Dies bringt gleich mehrere Vorteile: Häufig sind die Zielparameter für einzelne Gebäude nur schwer zu erreichen – zum Beispiel im Falle von Denkmalschutz. Zudem kann so leichter ein Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und weniger wirtschaftlichen Maßnahmen geschaffen werden.

Download der Studie sowie des Factsheets

  • Studien & Berichte

    Fit für 2045: Zielparameter für Nichtwohngebäude im Bestand

    Die Studie der dena liefert Zielparameter für CO2-Emissionen und Energieverbrauch, die ein öffentliches Nichtwohngebäude mit spezifischer Nutzungsform nach einer Sanierung erreichen muss, um im Einklang mit dem Klimaschutzgesetz zu stehen.

    Stand: Juni 2023

    PDF 2 MB

  • Factsheets

    Factsheet zur Studie „Fit für 2045“: Handlungsempfehlungen für Kommunen

    Das Factsheet fasst die dena-Studie „Fit für 2045“ kurz zusammen, stellt die ermittelten Zielparameter für den Energieverbrauch öffentlicher Gebäude vor und bietet Kommunen erste Handlungsempfehlungen.

    Stand: Juni 2023

    PDF 1 MB

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