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Große Nachfrage nach energetischer Sanierung: Alle Infos zum individuellen Sanierungsfahrplan

Stand: Juni 2022
Foto, Blick auf ein hochwertig saniertes Einfamilenhaus mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Die Energiepreise erklimmen immer neue Höchststände. So haben sich die Kosten für Heizenergie gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Immer mehr Menschen beschäftigen sich in der Folge mit energetischen Sanierungen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die in Gebäuden mit ineffizienten Heizungen oder geringer Wärmedämmung leben. Doch welche Maßnahmen sind wann sinnvoll? Eine verständliche Orientierung kann ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) bieten. Das Gebäudeforum klimaneutral gibt Antworten auf wesentliche Fragen.

Was ist der iSFP?

Der iSFP stellt die Ergebnisse einer Energieberatung für Wohngebäude besonders übersichtlich dar und bietet so eine Alternative zum herkömmlichen Beratungsbericht. Dank iSFP erhalten Sanierende einen visuell aufbereiteten Überblick über den energetischen Zustand ihres Gebäudes, Energieeinsparpotenziale und empfohlene Sanierungsschritte sowie deren geschätzte Kosten. Das heißt: Am Ende ist beispielsweise klar, ob man lieber zuerst die Heizung austauschen, die Kellerdecke dämmen oder die Fenster erneuern sollte.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Mehrfamilienhäuser lassen sich mit dem iSFP sowohl Schritt-für-Schritt-Sanierungen als auch Gesamtsanierungen in einem Zug darstellen. Die dafür notwendigen Berechnungen erfolgen gemäß eines genormten Ver­fahrens per Bilanzierungssoftware. Die Er­gebnisse werden durch individuelle Erläuterungen der Energieberaterinnen und Energieberater ergänzt. Zum Abschluss der Beratung erhalten die Kundinnen und Kunden die Dokumente „Mein Sanierungsfahrplan“ sowie die „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“ für eine abgestimmte Sanierungsvariante. Diese werden über eine in die Bilanzierungssoftware integrierte Druckapplikation erstellt.

Wie verläuft die Beratung?

Der Beratungsumfang wird in der Richtlinie zur Förderung für Energieberatung für Wohngebäude und dem Merkblatt für die Erstellung eines Beratungsberichts/iSFP beschrieben und ist weitgehend vereinheitlicht. Die folgenden Beratungsschritte sind empfehlenswert: Zunächst sollten vor Ort ein Beratungsgespräch geführt und die notwendigen Daten aufgenommen werden. Auf dieser Grundlage kann der Ist-Zustand energetisch bilanziert werden. Anschließend entwickeln die Energieberaterinnen und Energieberater Sanierungsvorschläge und stimmen diese mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern ab. Herrscht Klarheit, kann der finale iSFP ausgearbeitet, übergeben und erläutert werden.

Wie sieht die iSFP-Förderung konkret aus?

Für die Beratung kann beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Zuschuss in Höhe von 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten beantragt werden, jedoch höchstens 1.300 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser und 1.700 Euro für Wohngebäude mit drei und mehr Wohneinheiten. Eine Energieberatung für eine Wohnungseigentümergemeinschaft wird zusätzlich mit einem einmaligen Zuschuss in Höhe von maximal 500 Euro gefördert, wenn Honorarkosten zur Erläuterung des Energieberatungsberichts auf einer Eigentümerversammlung oder Beiratssitzung entstehen.

Hinzu kommt: Bei der Umsetzung einzelner iSFP-Maßnahmen erhalten Sanierende im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusätzlich einen Zuschuss in Höhe von fünf Prozentpunkten. Dafür muss der geförderte iSFP vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen von anerkannten Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten erstellt werden. Dabei sind die Anforderungen der BEG zu berücksichtigen. Zudem muss der Fahrplan beim BAFA registriert werden.

Wer hat den iSFP entwickelt?

Der iSFP für Wohngebäude wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des BAFA im Zeitraum 2015 bis 2017 von der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) und dem Passivhaus Institut (PHI) entwickelt. Seit September 2020 arbeitet die dena im Auftrag des BMWK und im Rahmen des Gebäudeforums klimaneutral an der Weiterentwicklung des iSFP.

Was tun bei Fragen?

Wichtigste Orientierungshilfe für die Energieberaterinnen und Energieberater ist das „Merkblatt für die Erstellung eines Beratungsberichts/iSFP“. Für Fragen zum Antragsprozess, zur Förderung und zu Bearbeitungszeiträumen steht das BAFA zur Verfügung und bietet eine FAQ-Liste auf seiner Website.

Das Serviceteam des Gebäudeforums klimaneutral beantwortet methodische Fragen wie diese: Wie viele Einzelmaßnahmen können in einem iSFP-Maßnahmenpaket dargestellt werden? Wie gehe ich mit Veränderungen der Nutzfläche bei einem Anbau um? Oder es hilft bei Problemen innerhalb der iSFP-Druckapplikation weiter. Das Team umfasst sechs Kolleginnen und Kollegen, die allesamt vom Fach sind, darunter eine Architektin, eine ausgebildete Energieberaterin sowie Bau- und TGA-Ingenieure. Zusätzlich können auch die FAQ des Gebäudeforums klimaneutral konsultiert werden. Weitere Informationen zum iSFP im neuen Factsheet, im Erklärvideo und auf der Themenseite.

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