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Kleine Investition, große Wirkung: Das hilft beim Energiesparen

Foto, ein Handwerker verlegt von innen Dämmwolle zwischen den Sparren eines Daches.

Das Thema Energie bewegt ganz Europa. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine und massiv steigenden Preisen sprechen handfeste geopolitische und wirtschaftliche Gründe für mehr Energieeffizienz, den Ausbau erneuerbarer Energien und das Energiesparen – auch in Gebäuden. Eigenheimbesitzende und Mietende treibt vor allem die Frage um, wie sie auch mit kleinem Budget dauerhaft Energie sparen können. Das Gebäudeforum hat die wichtigsten Tipps zusammengefasst, die Fachleute ihren Kundinnen und Kunden geben können: vom Lüftungsverhalten über Fensterabdichtungen bis zum hydraulischen Abgleich.

Wärmeschutz an der Gebäudehülle verbessern

Es muss nicht gleich die umfassende Fassadendämmung sein – auch einfachere Schritte haben einen unmittelbaren, positiven Effekt auf den Heizenergieverbrauch:

  • Fenster und Türen abdichten: Durch undichte Stellen an Fensterfugen oder der Eingangstür kann kalte Luft eintreten. Mit selbstklebenden Gummiabdichtungen aus dem Baumarkt können Hobbyhandwerkende Abhilfe schaffen.
  • Oberste Geschossdecke dämmen: Wärme steigt bekanntlich nach oben. Bei ungedämmten Dächern entweicht sie sehr leicht. Eine Dämmung der obersten Geschossdecke kann die Wärmeverluste ordentlich reduzieren. Heimwerkende können das selbst erledigen – in der Regel wird der Dämmstoff ausgerollt oder verlegt.
  • Kellerdecke dämmen: Wird ein Keller nicht beheizt, ist eine energiesparende Dämmung der Kellerdecke zum Wohnraum hin empfehlenswert. In jedem Fall sollte bei Feuchtigkeit im Keller eine Fachfrau bzw. ein Fachmann hinzugezogen werden.
  • Alte Fenster austauschen: Es gibt noch immer elf Millionen einfachverglaste Fenster in Deutschland. Aber auch unbeschichtete Isoliergläser schneiden gegenüber modernen Fenstern beim Wärmeschutz schlecht ab. In beheizten Räumen ist ein Tausch wirtschaftlich, selbst ohne die BAFA- oder KfW-Förderung in Höhe von 20 Prozent.

Heizungsanlage optimieren

Die Heizung eines Hauses ist ein komplexes System – bestehend aus Kessel, Pumpen, Reglern, Thermostatventilen und Heizkörpern. Einsparpotenziale gibt es bei den Einzelteilen aber auch im Zusammenspiel:

  • Einstellungen überprüfen: Bei den Feineinstellungen – von der Vorlauftemperatur über die Nachtabsenkung bis zur Warmwasserbereitstellung – kann eine Fachkraft unterstützen, zum Beispiel im Zuge der jährlichen Wartung der Anlage. Bestimmte Einstellungen können Verbraucherinnen und Verbraucher mit etwas Vorwissen selbst vornehmen. Ist der Wasserdruck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden. Mit einem Entlüftungsschlüssel sollten die Heizkörper zu Beginn und zum Ende der Heizperiode entlüftet werden.
  • Hydraulischen Abgleich durchführen: Heizungsfachleute können mit dem hydraulischen Abgleich die komplette Anlage umfassend prüfen. So kann beispielsweise korrigiert werden, dass in weiter entfernten Räumen im Dachgeschoss weniger Wärme ankommt als in denen direkt über dem Heizungskeller.
  • Heizkessel und -pumpe modernisieren: Einige Heizkessel in deutschen Häusern sind überdimensioniert, da vormals vielfach „zur Sicherheit“ eine größere Variante installiert wurde. Das ist dann ineffizient. Moderne Brennwertkessel verfügen zudem über einen deutlich besseren Wirkungsgrad. Es lohnt sich, mit der Schornsteinfegerin bzw. dem Schornsteinfeger die Vor- und Nachteile eines Austauschs zu erwägen. Auch bei den Heizungspumpen sind neue Modelle effizienter und senken den Stromverbrauch spürbar.
  • Heizungsrohre dämmen: Auf dem Weg vom Heizkessel zu den Heizkörpern sollte möglichst wenig Wärme verloren gehen. Das gilt vor allem für unbeheizte Räume wie den Keller. Sinnvoll ist hier eine Dämmung der Heizungsrohre. Das können Heimwerkende auch bei bestehenden Rohren nachträglich tun.

Verhalten anpassen

Richtig heizen, lüften und Wasser nutzen – das ist der einfachste und dazu noch völlig kostenlose Weg, den Energieverbrauch zu reduzieren:

  • Stoßlüften: Ein dauerhaft gekipptes Fenster im Winter sorgt für einen ständigen Wärmeverlust. Besser ist es, zwei bis drei Mal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten stoßzulüften. Dabei sollten die Heizkörper unbedingt abgedreht werden. Bei geöffnetem Fenster heizen sie andernfalls mit voller Kraft.
  • Nachts Temperatur absenken: Über Nacht sollte die Raumtemperatur reduziert werden. Das kann über das Thermostatventil erfolgen oder zentral über den Heizungsregler. Ein programmierbares Thermostat misst die Raumtemperatur und steuert das Heizkörperventil automatisch. Hier gibt es auch smarte Modelle, die sich per App steuern lassen. In jedem Fall gilt: Jedes Grad weniger spart 6 Prozent Heizenergie.
  • Heizkörper frei lassen: Gardinen und Möbel können die Wärmeabgabe der Heizkörper behindern. Sie sollten frei stehen, damit das Thermostat die echte Raumtemperatur erfühlen kann und die gewünschte Raumtemperatur effizient erreicht wird.
  • Warmwasser sparen: Für Warmwasser wenden Privathaushalte etwa 15 Prozent ihres Energiebedarfs auf. Die Einsparmöglichkeiten sind vielfältig: öfter duschen und weniger baden, Wasserhahn beim Zähneputzen und Händewaschen zwischendurch zudrehen, Ökoprogramme bei Geschirrspüler und Waschmaschine nutzen. Auch Sparduschköpfe und -armaturen können einen spürbaren Beitrag leisten.

Beratung in Anspruch nehmen

Darüber hinaus bieten Websites wie www.energiewechsel.de Verbraucherinnen und Verbrauchern Online-Checks für das Energiesparen an. Bei Fragen zu geeigneten Maßnahmen können sich Eigenheimbesitzende auch an Fachleute wenden. Beispielsweise erarbeiten Energieberaterinnen und Energieberater mit ihnen einen individuellen Sanierungsfahrplan für passgenaue Lösungen. Sie können auch zu den umfangreichen staatlichen Förderangeboten Auskunft geben.

Mehr zu den Fördermöglichkeiten einer energetischen Sanierung auf unserer Themenseite.

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