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Energiesprong am achtgeschossigen Haus

In Witten wurde erstmalig ein achtgeschossiges Haus nach dem Energiesprong-Prinzip seriell saniert – und setzt höhentechnisch neue Maßstäbe.

Projekt

In Witten wurde erstmals ein Mehrfamilienhaus nach dem Energiesprong-Prinzip saniert, das eine Höhe von bis zu acht Geschossen aufweist. Da Gebäude mit mehr als vier Geschossen bisher als nicht ideal für diese Art der energetischen Sanierung geeignet galten, wurden dabei neue Maßstäbe gesetzt.

Auftraggeber ist der Immobilienkonzern Vonovia, der bereits in Bochum ein Sanierungsprojekt umgesetzt hat und dabei gute Erfahrungen gemacht hat. Der Konzern ist so von dem Ansatz überzeugt, dass er eine eigene Abteilung für serielle Sanierungen aufbaute und weitere Projekte startete.

Durch das Energiesprong-Prinzip, das aus den Niederlanden stammt und einen innovativen Ansatz für eine besonders zeitsparende und kostengünstige Art der energetischen Sanierung durch vorgefertigte Module darstellt, konnte auch bei dem Gebäude in Witten eine Energieeffizienzsteigerung des hochgeschossigen Gebäudes erzielt werden.

  • 65% Erneuerbare Energien
  • Sanierung
  • Serielles Sanieren
  • Wärmepumpe
  • Wohngebäude
Stand: Februar 2024

Bautafel:

BAUVOLUMEN
8.284 m²
112 Wohnungen
4 bis 8 Vollgeschosse

BAUZEIT
04/2023 – 01/2024

BAUKOSTEN
15,6 Mio. Euro

ENERGETISCHER ZUSTAND
Energieverbrauch vor der Sanierung: 145 kWh/m2 | nach der Sanierung: 26 kWh/m2
Energiesprung von Energieeffizienzklasse E auf A +

MASSNAHMEN AN DER GEBÄUDEHÜLLE
Innovative Solarwabenfassade mit Photovoltaikmodulen

Vorgefertigte Dachelemente inklusive Photovoltaikmodulen

Vierfach verglaste Fenster mit integriertem Sonnenschutz

Integration bestehender Balkone als Loggien in die Gebäudehülle

VERWENDETE GEBÄUDETECHNIK
Photovoltaik auf Dach und Teilen der Fassade

Wärmepumpe

Fensterintegrierte kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung

Herausforderungen

Die Höhe des zu sanierenden Mehrfamilienhauses mit bis zu acht Geschossen stellte eine Herausforderung dar, denn bisher galten Gebäude mit mehr als vier Etagen als nicht ideal für den energetischen Sanierungsansatz nach dem Energiesprong-Prinzip geeignet. Dieser Umstand ist auf die optimalen Verhältnisse von verfügbarer Dachfläche für Photovoltaikmodule zu beheizbarer Wohnfläche zurückzuführen, die bei bis zu viergeschossigen Gebäuden gegeben sind. So kann der angestrebte NetZero-Standard erreicht werden. Bei jedem zusätzlichen Geschoss ist es nicht mehr allein über die Dachfläche möglich, die notwendige regenerative Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom zu erzeugen.

Darum entschied sich das Wohnungsbauunternehmen, mit einem mehrfach ausgezeichnet Gesamtlösungsanbieter (GAP Solutions) zu arbeiten, der eine innovative Solarfassade entwickelt, die aktive (PV-Module) und passive (Solarwaben) Komponenten kombiniert. So ist auch bei dem höheren Gebäude in Witten der NetZero-Standard möglich.

Ziele & Erfolge

Da die Sanierung im bewohnten Zustand durchgeführt wurde, sollten die wesentlichen Arbeitsschritte von außen erfolgen, mit dem Ziel, die Mietenden möglichst wenig zu stören. Die vorgefertigten Fassadenmodule enthielten bereits die Dämmung und Fenster mit integrierter Lüftung plus Sonnenschutz. Sie wurden per Hubsteiger montiert und die elektrischen Leitungen zwischen der bestehenden und der neuen Fassade in den Keller geführt, wo sie angeschlossen wurden. Zugang zu den Wohnungen war lediglich für die Demontage der alten Fenster und die Anarbeitung der Fensterlaibung notwendig.

Eine Besonderheit des Energiesprong-Projekts in Witten war die Höhe der Gebäude. Um den Energiebedarf des Mehrfamilienhauses sicherzustellen kam ein besonders innovatives Sanierungskonzept zum Einsatz. Neben der PV-Anlage auf dem Dach wurde ebenfalls eine Solarfassade eingebaut. In ihr ist eine Wabenstruktur verbaut, mit der Sonnenstrahlung genutzt werden kann. So konnte die Energieeffizienzklasse von E auf A+ verbessert und ein NetZero-Standard erreicht werden.

Lessons learned

Das Projekt hat die Bundesförderung für effiziente Gebäude (nach den alten Konditionen) für ein Effizienzhaus 55 erhalten. Außerdem bekam es die Zusatzförderung Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse).

Akteure

Foto, Nahaufnahme von mehreren Stecknadeln in einer Pinwand, die mit Bindfäden untereinander verbunden sind.
Akteure

BAUHERR Vonovia

AUSFÜHRENDES UNTERNEHMEN GAP Solutions