Kapitel 2: Wärmeerzeuger und Photovoltaik
Stand: April 2025Das zweite Kapitel „Wärmeerzeuger“ befasst sich mit den unterschiedlichen Wärmeerzeugern und der gebäudenahen Photovoltaik. Im diesjährigen Updatebericht April sind neue Grafiken zum Thema Photovoltaik hinzugekommen. Diese neuen interaktiven Deutschlandkarten können auf Bundesland-, Kreis- und Gemeindeebene dargestellt werden.
Die interaktiven Diagramme bieten direkte Interaktionsmöglichkeiten, z.B. in Bezug auf die Darstellung der Daten, weiterhin besteht die Möglichkeit eines Grafik- sowie Datenexports.
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2.1 Wärmeerzeuger im Gebäudebestand
Kernaussagen Abb. 32
- Im Wohngebäude- und Wohnungsbestand haben Heizungen mit Gas jeweils einen Anteil über 50 % - wenn Heizöl inkludiert wird, steigt dieser Wert auf 75 %.
- 15,1 % aller Wohneinheiten und lediglich 6,6 % aller Wohngebäude werden mit Fernwärme versorgt.
- 2,7 % aller Wohneinheiten und 4,2 % aller Wohngebäude werden mit einer Wärmepumpe beheizt.
Kernaussagen Abb. 33
- Erdgasheizungen haben in fast allen Baualtersklassen den größten Anteil an der Beheizung von Wohngebäuden - lediglich in der Baualtersklasse von 1970 bis 1979 liegt der Anteil an Ölheizungen mit 42 % über dem Anteil an Gasheizungen mit 41 %.
- Seit 1980 ist der Anteil der ölbeheizten Gebäude von anfänglich 42 % auf 1 % bei Gebäuden mit Baujahr ab 2016 gesunken.
- Ab dem Jahr 1990 bis zur heutigen Baualtersklasse ist der Anteil an Gebäuden mit Fernwärmeanschluss von 7 % auf 11 % gestiegen - genauso wie der Anteil der Gebäude mit Wärmepumpe im selben Zeitraum von 1 % auf 36 % angestiegen ist.
Kernaussagen Abb. 34
- Erdgasheizungen haben in allen Baualtersklassen den größten Anteil an der Beheizung von Wohnungen – der Anteil liegt zwischen 39 % bei Gebäuden ab 2026 und 68 % bei Gebäuden von 1990 bis 1999.
- Analog zur Beheizungsstruktur in Wohngebäuden lässt sich auch hier ein Anstieg bei Gebäuden mit Wärmepumpe beobachten – seit 1999 steigt der Anteil an Wärmepumpen von 1 % auf 24 %.
Kernaussagen Abb. 35
- Gasheizungen haben in fast allen Bundesländern den höchsten Anteil an der Beheizungsstruktur – lediglich Bayern weist einen höheren Anteil an Ölheizungen auf.
- Ölheizungen werden insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen verbaut.
- Der höchste Anteil an Wärmepumpen und Solarthermie wird in Bayern und Baden-Württemberg mit 6 % erreicht.
Kernaussagen Abb. 36
- Gasheizungen haben in allen Bundesländern den höchsten Anteil an der Beheizungsstruktur – dabei zeigt sich ein besonders hoher Anteil in den alten Bundesländern.
- Stadtstaaten, sowie die neuen Bundesländer haben einen deutlich höheren Anteil an der Fernwärme Versorgung – durchschnittlich 31 % der Wohnungen werden durch Fernwärme versorgt.
- In den anderen Bundesländern werden lediglich 10 % der Wohnungen durch Fernwärme versorgt.
Kernaussagen Abb. 37
- 2023 lag die Anzahl der Öl- und Gasheizungen insgesamt bei 18,7 Millionen – davon sind 0,9 Mio. Öl-Brennwert-, 4,1 Mio. Öl-Heizwert-, 8,0 Mio. Gas-Brennwert- und 5,7 Mio. Gas-Heizwertheizungen.
- 18 % der Heizungen wurden vor 1995 eingebaut und sind mindestens 30 Jahre alt.
- Seit 2005 werden mehr Brennwert- und Heizwertkessel verbaut - 2020 wurden insgesamt 1,9 Mio. Gas-Brennwertkessel installiert.
2.2 Absatzzahlen von Wärmeerzeugern
Kernaussagen Abb. 38
- 2024 wurden 712.500 Wärmeerzeuger abgesetzt, ein Rückgang um 46 % gegenüber 2023.
- Der Absatz von Gas-Brennwertanlagen sank um 49 % auf 358.500.
- Der Absatz von Wärmepumpen fiel um 46 % auf 193.000.
Kernaussagen Abb. 39
- 2023 sind insgesamt 1,1 Mio. Wärmeerzeuger in Bestandsgebäuden eingebaut bzw. ausgetauscht worden – ein Zuwachs von 23 % im Vergleich zum Vorjahr.
- Der Anteil von Wärmepumpen steigt seit 2019 kontinuierlich – 2023 um 67 %.
- 2023 gab es einen deutlichen Rückgang in Höhe von 53 % bzw. 41 % bei Biomasseheizungen und solarthermischen Anlagen – dagegen ist der Absatz von Gas- und Ölheizungen um 19 % bzw. 94 % angestiegen.
Kernaussagen Abb. 40
- Der Absatz von Wärmepumpen fiel um 47 % auf 234.500 Einheiten.
- Die Luft-Wasser-Split-Wärmepumpen verzeichneten einen Rückgang um 61 % im Vergleich zum Vorjahr.
- In dieser Grafik werden die Wärmepumpen für die Warmwassererzeugung hinzugezählt. Es wurden 41.500 Wärmepumpen für die Warmwasserversorgung abgesetzt.
Kernaussagen Abb. 41
- Der Absatz von Wärmepumpen hat im Jahr 2023 deutlich zugenommen und lag bei 356.000 Anlagen.
- 81 % der Wärmepumpen wurden im Zuge von Sanierungen eingebaut.
- Der Absatz von Luft-Luft-Wärmepumpen stieg um 79 % bei Sanierungen und im Neubau um 9 %.
Kernaussagen Abb. 42
- Der Absatz von Biomasseanlagen ist von 2023 auf 2024 um 52 % zurückgegangen.
- Mit 24.000 abgesetzten Anlagen war 2024 das Jahr mit dem geringsten Absatz seit 2019 (22.500).
- Der größte Anteil an den Biomasseanlagen hatte mit 13.000 Anlagen die Pellet-Heizung.
Kernaussagen Abb. 43
- Der Zubau von Solarthermie-Anlagen sank im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 49 %.
- 2024 fiel der Zubau auf den niedrigsten Wert des gesamten Betrachtungszeitraums.
- Der höchste Zubau wurde 2008 mit 210.000 Anlagen gemessen, 2024 waren es 26.000 Anlagen.
Kernaussagen Abb. 44
- 2024 ist der Absatz mit 162.000 dezentralen und 26.000 zentralen Anlagen (mit Wärmerückgewinnung) auf den niedrigsten Wert des Betrachtungszeitraums gefallen.
- Im Vergleich zum umsatzstarken Jahr 2022 ist der Markt um 39 % eingebrochen.
- Es war ein Rückgang der dezentralen Lüftungssysteme um 8 % und ein Rückgang der zentralen Lüftungssysteme um 40 % im Vergleich zum Jahr 2023 zu verzeichnen.
Kernaussagen Abb. 45
- Der Absatz von Solarstromspeichern sank im Jahr 2024 um 2 % auf 580.000.
- Der Gesamtbestand an Solarstromspeichern belief sich somit auf ca. 1.800.000 Solarstromspeicher.
- Durch den zweithöchsten Zubau seit der Aufzeichnung blieb der Zubau konstant. Der Bestand konnte weiterhin einen großen Sprung verzeichnen.
Kernaussagen Abb. 46
- Im Jahr 2023 lag die Anzahl der Stromzähler insgesamt bei rund 51,3 Mio. Geräten.
- Die mechanischen Stromzähler (Ferraris-Prinzip) nehmen konstant ab und waren 2023 noch für 46 % der Messeinrichtungen verantwortlich.
- Die intelligenten Messsysteme (Smart Meter Gateways) stiegen auf 568.250 Geräte an.
2.3 Gebäudenahe Photovoltaik
Kernaussagen Abb. 47
- Nach dem starken Anstieg auf insgesamt 30,14 Mio. Einheiten (2023) wurde dieser Ausbau 2024 leicht ausgebremst.
- Im Jahr 2024 wurden rund 26,9 Mio. neue Module installiert.
- 7 % der Module waren Plug-in-Geräte – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Module um 215 %.
Kernaussagen Abb. 48
- Im Jahr 2024 wurden durchschnittlich 26 Module pro neuer Photovoltaik-Anlage installiert.
- Die Module sind für die Jahre 2023 und 2024 rückläufig, was den niedrigsten Wert seit 2000 repräsentiert.
- Dieser Rückgang ist unter anderem auf die vielen verbauten Plug-in-Anlagen zurückzuführen.
Kernaussagen Abb. 49
- Im Jahr 2024 wurde der bisherige Höchstwert von 376 Wp (Watt-Peak) erreicht.
- Seit 2018 ist die Leistung einmalig gesunken, ansonsten ist ein stetiger Anstieg erkennbar.
- Seit 2010 hat sich die Bruttoleistung der einzelnen Module mehr als verdoppelt.
Kernaussagen Abb. 50
- Der Wirkungsgrad von Photovoltaik-Modulen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht – Forschung und neue Materialien führen zu immer effizienteren PV-Modulen.
- 2010 lag der typische Wirkungsgrad von PV-Modulen noch bei 14,7 % - 2023 stieg er auf 21,8 %.
Kernaussagen Abb. 51
- Im Jahr 2024 lag die Bruttoleistung von neuer gebäudenaher Photovoltaik bei rund 10,1 GWp (Gigawatt-Peak).
- Die installierte Leistung baulicher Anlagen > 30 kWp hat ihren Höchstwert seit der Aufzeichnung erreicht.
- Die installierte Leistung baulicher Anlagen <= 30 kWp war im Jahr 2024 um 1,5 GWp geringer als im Jahr 2023.
Kernaussagen Abb. 52
- Im Jahr 2024 betrug die Bruttoleistung einer durchschnittlichen PV-Anlage 9,7 kWp.
- Seit 2019 sinkt die durchschnittliche Photovoltaik-Leistung von PV-Anlagen. Dies hängt unter anderem mit dem Zubau kleiner Plug-in-Anlagen zusammen.
- Der Peak wurde 2019 mit 27,6 kWp durchschnittlicher Bruttoleistung pro Anlage erreicht.
Kernaussagen Abb. 53
- Der Zubau an gebäudenaher Photovoltaik-Leistung pro Einwohner lag zwischen Q2 2023 und Q2 2024 bei durchschnittlich 123 Wp pro Person im Deutschland.
- Den stärksten Zubau gab es in Niedersachen mit 161 Wp und in Bayern mit 157 Wp.
- Die niedrigste Zubaurate pro Einwohner verzeichneten die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.
Kernaussagen Abb. 54
- Rund 44 % der gebäudenahen Photovoltaik-Module sind nach Süden ausgerichtet.
- Zudem entfallen 30,1 % der gebäudenahen PhotovoltaikModule auf die Ausrichtungen Süd-West und Süd-Ost.
- Die wenigsten PV-Module (2,6 %) haben eine nördliche Ausrichtung (Nord, Nord-Ost, Nord-West).
Kernaussagen Abb. 55
- Rund 40 % aller gebäudenahen Photovoltaik-Leistung sind nach Süden ausgerichtet.
- Die Leistung der gebäudenahen Photovoltaik-Module verteilt sich unter anderem auf die Ausrichtungen Süd-West (16 %) und Süd-Ost (12 %).
- Insgesamt 31 % der Modulleistung sind nicht südlich ausgerichtet.
2.4 Photovoltaik
Kernaussagen Abb. 01a / 01b / 01c
- Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen machen ca. 57 % an der gesamten gebäudenahen Photovoltaik-Leistung aus.
- Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen kommen auf einen Anteil von 1 % an der Bruttoleistung.
- Die neuen Bundesländer haben einen Anteil von 15 % an der Photovoltaik-Leistung.
Kernaussagen Abb. 02a /02b / 02c
- Der höchste Anteil der Photovoltaik-Leistung in kWp in Abhängigkeit von der Bevölkerungszahl wird mit 1,28 kWp/EW in Bayern erreicht, darauf folgen mit 1,07 kWp/EW Sachsen-Anhalt und mit 1,0 kWp/EW Mecklenburg-Vorpommern.
- Diese drei Bundesländer sind die einzigen, die einen überdurchschnittlichen Wert von >= 1 kWp/EW erreichen – bei 82,7 Mio. EW und einer Leistung von 67 GWp an gebäudenaher Photovoltaik-Leistung.
- Die Photovoltaik-Leistung pro Einwohnerin und Einwohner ist besonders in den Stadtstaaten gering, zum Beispiel in Hamburg mit 0,1 kWp/EW und in dem bevölkerungsstarken Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 0,62 kWp/EW.
Kernaussagen Abb. 03a / 03b / 03c
- Der Anteil baulich geprägter Siedlungsfläche ist in den Stadtstaaten am höchsten und tendenziell wird in diesen Städten die geringste Leistung in kWp pro Fläche erzeugt (628–975 kWp/km2).
- Die höchste Photovoltaik-Leistung pro baulich geprägter Siedlungsfläche wird in Baden-Württemberg mit 3.496 kWp/km2 und in Bayern mit 3.420 kWp/km2 erreicht.
- Es wird keine Korrelation in Abhängigkeit von der baulich geprägten Siedlungsfläche erkannt, eine Korrelation in Bezug auf die geografische Lage der Bundesländer ist jedoch erkennbar: Die PV-Leistung pro bpSf ist tendenziell Richtung Süden und Westen höher als im Norden und Osten.
Kernaussagen Abb. 04
- Insgesamt 155,6 Mio. Photovoltaik-Module können der städtischen Region zugeordnet werden.
- Die Regionen mit Verdichtungsansätzen und ländliche Regionen kommen kumuliert auf insgesamt 127,7 Mio. Photovoltaik-Module.
- Die baulichen Anlagen <= 30 kWp machen bei allen drei Regionen den größten Anteil aus (58 %) – im Gegensatz dazu machen die Plug-in-Module den geringsten Anteil aus (< 1 %).
Kernaussagen Abb. 05
- 56 % der Photovoltaik-Leistung liegen in städtischen Regionen – davon machen den größten Anteil Anlagen unter 30 kWp aus (58 %).
- Ländliche Stadt-Land-Regionen mit Verdichtungsansatz und dünn besiedelte ländliche Stadt-Land-Regionen weisen eine ähnliche Struktur bei der Photovoltaik-Leistung auf.
- Die Plug-in-Anlagen haben den geringsten Anteil an der Leistung, nämlich knapp 1 %.
Kernaussagen Abb. 06
- 63 % des Zubaus wurden 2024 im Bereich der städtischen Stadt-Land-Strukturen aufgebaut.
- 2024 sank der Zubau um 8 % im Vergleich zu 2023, blieb jedoch weiterhin hoch und war mehr als doppelt so hoch wie 2022.
- Die jeweilige Entwicklung der drei Siedlungsstrukturen ist in den letzten Jahren ähnlich verlaufen – die Zunahme und die Abnahme zeigen keine großen Schwankungen innerhalb der Kategorien.