• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

12 Methodik der energetischen Bewertung im iSFP

Stand: November 2023

Die Ermittlung der energetischen Kennwerte des Gebäudes erfolgt entsprechend den Berechnungsmethoden und den Standardparametern gemäß DIN 4108 Teil 6 in Verbindung mit der DIN 4701 Teil 10, der DIN V 18599, des GEG und der Liste der technischen FAQ der BEG. Der iSFP nimmt dabei keinen Einfluss auf die Bilanzierungsvorschriften, sondern beschränkt sich auf die Nutzung der Bilanzierungswerte und -ergebnisse zum Zweck der Darstellung und Beratung.

Die Schnittstelle zur Erstellung des iSFP definiert und beschreibt die Methodik zur Berechnung und Bewertung der einzelnen im iSFP verwendeten Kennwerte. Softwarehersteller, die die Schnittstelle in ihre Bilanzierungssoftware integriert haben, müssen die iSFP-konforme Aufbereitung der Daten sicherstellen. Damit soll erreicht werden, dass die Ergebnisse der Bilanzierung mit den Aussagen im iSFP korrelieren.

12.1 Gesamtbewertung des Gebäudes

Die energetische Qualität des gesamten Gebäudes wird anhand des spezifischen Primärenergiebedarfs nach GEG 2020 Abschnitt 3 § 20 unter Beachtung der Maßgaben nach § 20 Absatz 3 bis 6, der §§ 22 bis 30 bewertet. Die energetische Bewertung erfolgt auf Bedarfsebene, damit das Gebäude unter Standardrandbedingungen objektiv eingestuft werden kann.

Für diese Darstellung werden sieben Farbklassen genutzt, die unterschiedlichen Werten zugeordnet sind. Die Klassengrenzen ergeben sich entsprechend Tabelle 2.

⚠️ Wichtig

Das individuelle Nutzerverhalten ist für die energetische Bewertung nicht relevant. Innerhalb des iSFP und der Umsetzungshilfe werden nur die Energiekosten auf Verbrauchsbasis abgebildet (siehe hierzu Kapitel 6.3.9 und 6.3.10).

Tabelle 2: Klassengrenzen Primärenergiebedarf

Die dargestellten grünen Farbklassen im iSFP stimmen weitestgehend mit den BEG-Effizienzhaus-Klassen über ein. In Einzelfällen ist es jedoch möglich, dass die Effizienhaus-Klasse von dieser Tabelle abweicht. Grund dafür ist, dass das Referenzgebäudeverfahren keine eindeutige Zuordnung zum spezifischen Primärenergiebedarf ermöglicht. Wird infolge eines Maßnahmenpakets ein Effizienzhaus-Standard erreicht, so wird dieser auf der Fahrplanseite automatisch über die Software gesondert ausgewiesen.

🔔 Hinweis

Eine Ausnahme bildet die Kennzeichnung des Effizienzhauses Denkmal. Hier obliegt es Ihnen als Energieberater, alle Kriterien zu prüfen und einzuschätzen, ob die Anforderungen für das Effizienzhaus Denkmal erfüllt werden. Sind die Voraussetzungen für die Förderfähigkeit erfüllt, müssen Sie in der Bilanzierungssoftware den Button für das Effizienzhaus Denkmal explizit anklicken.

12.2 Bewertung der Komponenten des Gebäudes

Tabelle 3: Komponentenzuordnung im iSFP

Um den Hauseigentümern einen Überblick über den energetischen Zustand einzelner Bereiche der Gebäudehülle und der Anlagentechnik zu vermitteln, wird das Gebäude in acht Komponenten eingeteilt, die jeweils einen Anteil an der energetischen Gesamtqualität des Gebäudes haben.

Die Tabelle 3 zeigt die Zuordnung der Komponenten zu den Kategorien. Die Kategorie „Qualitätssicherung“ wird nur in der Umsetzungshilfe verwendet und signalisiert dort die gestiegenen allgemeinen Anforderungen, deren Erfüllung bei der Sanierung sichergestellt werden muss.

Overlay-Icon für regenerative Energien sowie Overlay-Icon für Photovoltaik-Anlagen

Jede Komponente erhält im iSFP ein Icon. Um die unterschiedlichen energetischen Zustände abbilden zu können, wurde für jede Komponente ein Farbschema auf Basis energetischer Kennwerte entwickelt. Die Zuordnung der verschiedenen Farbklassen zu den Kennwerten wird in den Abschnitten 12.2.1 und 12.2.2 detaillierter ausgeführt. Die dort in den Tabellen genannten Kennwerte dienen als Klassengrenzen.
Zusätzlich wird die Einbindung von erneuerbaren Energien mit zwei eigenen Overlay-Icons gekennzeichnet (siehe auch Kapitel 5.4 und 5.5).

Die Icons erscheinen in den iSFP-Dokumenten für die Hauseigentümer an drei Stellen: jeweils einmal auf den Seiten, die den energetischen Istzustand und den Zielzustand visualisieren, und ein weiteres Mal bei den Maßnahmenbeschreibungen der Umsetzungshilfe, wo der voraussichtliche energetische Zustand der jeweiligen Komponente nach der Sanierung detailliert dargestellt ist.

Seite „Ihr Haus in Zukunft – energetischer Zielzustand“
Seiten „Umsetzungshilfe Maßnahmenpaket 1“

Der Grundgedanke des visuellen Bewertungssystems besteht darin, dass die Farbe des Icons der jeweiligen Komponente deren energetischem Kennwert entspricht. Die beste Komponentenklasse wird für den auf absehbare Zeit effizientesten Standard vergeben, beispielsweise Effizienzhaus-40- oder Passivhaus-taugliche Bauteile. Bei den Komponentenklassen steht die zweite Stufe für die TMA der BEG EM-Förderung (außer bei den Lüftungsanlagen). In der dritten Stufe sind die Anforderungen des GEG 2020 an sanierte Bauteile einsortiert. Die weiteren Klassen stehen zur Verfügung, um die verschiedenen Baualtersklassen und Teilsanierungen unterscheiden zu können.

12.2.1 Bewertung der Gebäudehülle

Zur energetischen Bewertung der Gebäudehülle werden die einzelnen Bauteile der Gebäudehülle den folgenden vier Komponenten zugeordnet:

  • Wände, inklusive Kellerwänden
  • Dach, oberer Gebäudeabschluss
  • Fenster, inklusive Dachflächenfenstern
  • Boden, unterer Gebäudeabschluss

Da innerhalb der Komponenten verschiedene Einzelbauteile mit unterschiedlichen Anforderungswerten zusammengefasst sind, könnte dies zu einer Verzerrung der Ergebnisse zu Ungunsten einer Komponente führen. Deshalb wurde der iSFP-Korrekturfaktor fKSFP eingeführt.

Der Korrekturfaktor wurde notwendig, weil für die unterschiedlichen Bauteile innerhalb des GEG 2020 unterschiedliche Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten festgelegt sind, im iSFP allerdings für diese verschiedenen Bauteile der gleiche Bewertungsmaßstab (Klassengrenze, Farbklasse) definiert ist. In der Praxis würde ohne die Einführung des Korrekturfaktors zum Beispiel eine Kellerwand gegen Erdreich trotz des erreichten GEG 2020-Anforderungswertes von 0,30 W/(m²·K) nur in die gelbe Klasse eingeordnet werden. Damit das nicht vorkommt und die Bewertung der Komponente nicht verzerrt wird, sorgt der festgelegte Korrekturfaktor für die Einstufung der Kellerwand in die unterste grüne Klasse, die das Erreichen der GEG 2020-Anforderungen signalisiert. Die methodische Aufbereitung der Kennwerte erfolgt automatisch innerhalb der Bilanzierungssoftware.

🔔 Hinweis

Der Korrekturfaktor dient lediglich der Anpassung des GEG-Anforderungswertes der Bauteile an die Klassengrenze der Sanierungskomponente. Er ist nicht mit dem Temperaturkorrekturfaktor zur Ermittlung der Transmissionswärmeverluste innerhalb der Bilanzierung gleichzusetzen.

Tabelle 4: Zuordnung der Bauteile zu iSFP-Komponenten der Kategorie Gebäudehülle

Die Zuordnung der verschiedenen Bauteile zu den vier Komponenten der Kategorie Gebäudehülle finden Sie detailliert in der nachfolgenden Übersicht:

Die Bewertung der Komponenten erfolgt im iSFP auf Grundlage der Anforderungen von GEG und BEG EM an Einzelbauteile. Die Darstellung des energetischen Zustands erfolgt anhand der mittleren U-Werte der Komponente. Entsprechend der jeweiligen Komponente dienen bestimmte Kennwerte dabei als Grenzwerte für die verschiedenen Farbklassen. Für die Komponenten der Gebäudehülle stehen insgesamt sieben Farbklassen zur Verfügung.

🔔 Hinweis

Der für die Bewertung herangezogene mittlere U-Wert der Komponente ist nicht mit dem mittleren U-Wert der Bauteile vergleichbar. Der mittlere U-Wert der Komponente dient ausschließlich der Einordnung in die Farbklassen der Komponente. Innerhalb der technischen Dokumentation zum iSFP werden die einzelnen Bauteile und die dazugehörigen U-Werte detailliert ausgegeben.

Tabelle 5: Farbklassen und Klassengrenzen für Bauteilkomponenten der Gebäudehülle

Komponenten Wände, Dach und Boden

werden jeweils die mittleren U-Werte als Bewertungskriterium für die Einstufung in die Effizienzklassen verwendet. Die mittleren U-Werte ergeben sich aus den Bilanzierungswerten der Bauteilflächen und der ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten und werden wie folgt gebildet:

Berechnung des mittleren U-Werts der Komponente Wände (inklusive Kellerwänden) im iSFP:

Beispiel

Berechnung des mittleren U-Werts Sanierungskomponente Wand

Wenn von einer Fassade nur

25 m² gedämmt sind Ugedämmt = 0,20 W/(m²·K) und

75 m² ungedämmt Uungedämmt = 1,0 W/(m²·K),

kann der Mittelwert wie folgt berechnet werden:

🔔 Hinweis

Die U-Werte der einzelnen Bauteile werden mit den Übergangswiderständen gemäß GEG Abschnitt 3 § 20 Abs. 6 berechnet. Wärmebrückenzuschläge werden für die Bestimmung der mittleren U-Werte nicht berücksichtigt. Die Berücksichtigung der Wärmebrückenzuschläge innerhalb der Bilanzierung bleibt davon unberührt.

Komponente Fenster (inklusive Dachflächenfenstern)

Fenster werden nach dem Wärmedurchgangskoeffizienten der gesamten Konstruktion aus Glas, Glasrandverbund und Rahmen (UW) bewertet (siehe Tabelle 5). Diese Bewertungsmethode entspricht den Anforderungen von GEG und BEG. Für eine Einordnung in die effizienteste Farbklasse muss zusätzlich ein Maximalverhältnis von U-Wert der Verglasung (Ug) zu Gesamtenergiedurchlassgrad (g) der Verglasung nachgewiesen werden.
Die solaren Gewinne über transparente Bauteile werden genauso wie die Verluste in der Gesamtenergiebilanz berücksichtigt. Ohne die Berücksichtigung des Maximalverhältnisses von U-Wert der Verglasung (Ug) zu Gesamtenergiedurchlassgrad (g) der Verglasung bestünde bei sehr gut dämmenden Fenstern die Gefahr, dass die solaren Wärmegewinne so weit reduziert würden, dass sie einen ungünstigen Einfluss auf die Gesamtbilanz hätten.

Der mittlere U-Wert der Fenster ergibt sich aus den Bilanzierungswerten der Fensterflächen und der ermittelten Wärmedurchgangskoeffizienten.

Berechnung des mittleren U-Werts der Komponente Fenster (inklusive Dachflächenfenstern) im iSFP:

12.2.2 Bewertung der Anlagentechnik

Die Anlagentechnik wird anlog zur Gebäudehülle in Komponenten eingeteilt und energetisch getrennt bewertet nach:

  • Heizung: Effizienz der Wärmeerzeugung
  • Warmwasser: Effizienz der Warmwasserbereitung
  • Wärmeverteilung: Effizienz der Speicherung, Verteilung und Übergabe von Wärme und Warmwasser
  • Lüftung: Effizienz der Lüftungsart

Die an erster Stelle genannten Anlagenbestandteile dienen als Bezeichnung der jeweiligen Sanierungskomponente in der Kategorie Anlagentechnik. Im iSFP wird jeder Komponente ein eigenes Icon zugeordnet, das die Farbe entsprechend der zugeordneten iSFP-Klassengrenze erhält. Auch hier gilt für die Bewertung: Die beste Effizienzklasse ist dunkelgrün, die schlechteste Klasse dunkelrot dargestellt. Insgesamt stehen zur Bewertung jeder Anlagenkomponente acht bzw. neun Farben zur Verfügung.

Die Berechnung der Kennwerte für die Bewertung der einzelnen Komponenten der Anlagentechnik erfolgt innerhalb Ihrer Bilanzierungssoftware. Zum besseren Verständnis wird die Bewertung aber im Folgenden erklärt.

Effizienz der Erzeugung allgemein

Tabelle 6: Klassengrenzen Wärmeerzeugung und Warmwasserbereitung

Das Bestandslabel für Heizungen zielt darauf, den energetischen Zustand vorhandener Heizkessel einzuordnen und gegebenenfalls bei den Hauseigentümern einen Impuls zum Heizungsaustausch auszulösen. Es eignet sich aber aus folgenden Gründen nicht für den Einsatz im iSFP:

  • Das Bestandslabel existiert nur für den Raumheizungsanteil, nicht für die Warmwasserbereitung.
  • Verschiedene Heizungstypen wie beispielsweise Wärmenetze sind von dem Bewertungssystem nicht bzw. noch nicht erfasst.
  • Der iSFP verfolgt die langfristige Perspektive, einen Beitrag zur Erreichung des bundesweiten Energieeinsparziels zu leisten, das vorsieht, den Primärenergiebedarf des deutschen Gebäudebestands bis 2050 im Vergleich zu 2008 um 80 Prozent zu senken. Mit dem Bestandslabel kann ein moderner Kessel mit einem hohen Anteil fossiler Energieträger zwar die Labelklasse A erreichen, womit das Bestandslabel geeignet ist, heutige Kessel zu kategorisieren. Die Langfristperspektive des iSFP erfordert aber die Herangehensweise über die oben beschriebene Effizienzzahl.

Um die Effizienz der Wärmeerzeuger angemessen beurteilen zu können, erfolgt die Bewertung deshalb mithilfe der dimensionslosen Effizienzzahl eg,p. Sie ist eine speziell für den iSFP entwickelte Vergleichsgröße auf Basis der berechneten Bilanzwerte. Sie dokumentiert die Effizienz der Wärmeerzeugung inklusive aller Erzeugerkombinationen unter Berücksichtigung der Deckungsanteile und der Hilfsenergie.

Die Effizienzzahl eg,p gibt an, wie viele Kilowattstunden Primärenergie dem Wärmeerzeuger zugeführt werden müssen, damit dieser eine Kilowattstunde Wärme an das Verteilsystem übergeben kann. Sie ist somit ein Maß für die Primärenergieeffizienz der Wärmeerzeugung bzw. Warmwasserbereitung. Primärenergiebedarf und Erzeugernutzwärmeabgabe werden gemäß GEG 2020 Abschnitt 3 § 20 unter Beachtung der Maßgaben nach § 20 Absatz 3 bis 6, der §§ 22 bis 30 und § 33 als Bedarfswerte unter Standardrandbedingungen berechnet. Verbrauchswerte sind nicht in die Berechnung einzubeziehen.

Die Wärmeerzeuger werden entsprechend ihrer Effizienzzahl eg,p in Effizienzklassen eingeteilt (siehe Tabelle 6). Die dargestellten Klassen gelten sowohl für die Bewertung der Raumwärme als auch für Trinkwarmwasser.

🔍 Exkurs

Beispiel: Effizienzzahl

Eine Effizienzzahl eg,p von 1,0 bedeutet, dass die gesamte eingesetzte Primärenergie ohne Verluste in nutzbare Wärme umgewandelt wird. Bei einer Effizienzzahl von 1,3 sind für jede dem Verteilsystem bereitzustellende Kilowattstunde Nutzenergie zusätzlich 0,3 Kilowattstunden für Verluste im Wärmeerzeuger und für die Bereitstellung des Energieträgers aufzuwenden. Effizienzzahlen unter 1,0 können mithilfe von erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung erreicht werden.

Berechnung der Komponente Heizung im iSFP

Die Berechnung der Effizienzzahl hängt von der jeweils verwendeten Berechnungsnorm ab, da darin verschiedene Bezeichnungen verwendet und unterschiedliche Größen ausgewiesen werden. Im Folgenden werden die verschiedenen Berechnungsarten für Raumwärme (Index h) und Trinkwarmwasser (Index TW) dargestellt.

Für die Berechnung der Effizienzzahl für die Raumheizung nach DIN V 4108 Teil 6 und DIN V 4701 Teil 10 gilt:

Bei der Berechnung der Effizienzzahl für die Raumheizung nach DIN V 18599 gilt:

🔔 Hinweis

Sind mehrere Stränge bzw. Bereiche vorhanden, werden die jeweiligen Erzeugernutzwärmeabgaben (Qh,outg) addiert. Erfassen Sie dazu die jeweiligen Deckungsanteile an der Wärmeerzeugung detailliert in Ihrem Berechnungsprogramm.

Berechnung der Komponente Warmwasser im iSFP

Bei der Berechnung der Effizienzzahl für die Trinkwassererwärmung nach DIN V 4108 Teil 6 und DIN V 4701 Teil 10 gilt:

Bei der Berechnung der Effizienzzahl für die Trinkwassererwärmung nach DIN V 18599 gilt:

🔔 Hinweis

Sind mehrere Stränge bzw. Bereiche vorhanden, werden die jeweiligen Erzeugernutzwärmeabgaben (QW,outg) addiert. Erfassen Sie dazu die jeweiligen Deckungsanteile an der Warmwasserbereitung genau in Ihrem Berechnungsprogramm.

Berechnung der Komponente Wärmeverteilung im iSFP

Tabelle 7: Farbklassen und Klassengrenzen für die gemeinsame Bewertung von Speicherung, Verteilung und Übergabe

Im iSFP wird die Bewertung der Effizienz von Übergabe, Verteilung und Speicherung in einer Bewertungsgröße zusammengefasst. Sie wird mit dem Icon „Wärmeverteilung“ in den Dokumenten für die Hauseigentümer abgebildet.

Die Bewertung erfolgt auf Grundlage der in der Berechnungssoftware vorhandenen Daten. Zunächst werden insgesamt acht Bestandteile von Übergabe, Verteilung und Speicherung in der Software einzeln bewertet: Heizungspufferspeicher, Rohrleitungen für die Heizung, Pumpen für die Heizung, Thermostatventile, Vorlauftemperaturen, Brauchwasserspeicher sowie Rohrleitungen und Pumpen für das Brauchwasser. Anschließend werden die Einzelbewertungen zu einer Gesamtbewertung für die Wärmeverteilung gemittelt.

Die Einteilung der Effizienzklassen sieht wie folgt aus:

Speicherverluste Heizungspufferspeicher

Für die Bewertung der Speicherverluste werden drei Klassen eingeführt:

Tabelle 8: Speicherverluste Heizungspufferspeicher

Heizung Rohrleitungsdämmung

Die Dämmung von Rohrleitungen wird mit fünf Klassen bewertet, die nach der mittleren Wärmedurchgangszahl Ui,m abgegrenzt sind:

Tabelle 9: Heizung Rohrleitungsdämmung

Die mittlere Wärmedurchgangszahl Ui,m ist der längengewichtete Mittelwert der Wärmedurchgangszahlen aller Rohrleitungen für die Raumheizung. Es werden horizontale und vertikale Leitungen sowie Anbindeleitungen gleichermaßen berücksichtigt.

Heizung Pumpen

Die Bewertung von Pumpen wird je nach verwendeter Berechnungsnorm unterschiedlich vorgenommen. Bei Verwendung von DIN V 4701-10 wird zusätzlich nach freien und integrierten Heizflächen unterschieden. Wenn mehrere Pumpen in einer Anlage vorhanden sind, werden sie alle bewertet und die Bewertungsklassen gemittelt.

Tabelle 10: Pumpen DIN V 4701-10; freie Heizflächen, Brauchwasserpumpen, Solarpumpen
Tabelle 11: Pumpen DIN V 4701-10; integrierte Heizflächen
Tabelle 12: Pumpen DIN V 18599-5

Heizung Übergabe Ventile

Bei der Bewertung der Wärmeübergabe wird nach den Bewertungsnormen unterschieden.

Tabelle 13: Heizung Übergabe Ventile DIN V 4701-10

DIN V 18599-5

Bei Berechnung nach DIN V 18599-5 wird unterschieden nach Normberechnung und Berechnung mit zertifizierten

Tabelle 14: Heizung Übergabe Ventile DIN V 18599-5; Normberechnung
Tabelle 15: Heizung Übergabe Ventile DIN V 18599-5; Berechnung mit zertifizierten Produkten

Heizung Verteilung Vorlauftemperaturen

Tabelle 16: Heizung Verteilung Vorlauftemperaturen

Brauchwasserspeicher

Bei der Bewertung von Brauchwasserspeichern wird nach der Berechnungsnorm unterschieden. Innerhalb von DIN V 18599-8 wird nach Speichervolumen bis 1.000 Liter und darüber unterschieden.

Tabelle 17: Brauchwasserspeicher DIN V 4701-10
Tabelle 18: Brauchwasserspeicher DIN V 18599-8, Vs ≤ 1.000 l
Tabelle 19: Brauchwasserspeicher DIN V 18599-8, Vs > 1.000 l

Brauchwasser Rohrleitungsdämmung

Die Dämmung von Rohrleitungen wird mit fünf Klassen bewertet, die nach der mittleren Wärmedurchgangszahl Ui,m abgegrenzt werden:

Tabelle 20: Brauchwasser Rohrleitungsdämmung

Die mittlere Wärmedurchgangszahl Ui,m ist der längengewichtete Mittelwert der Wärmedurchgangszahlen aller Rohrleitungen für Brauchwasser. Es werden horizontale und vertikale Leitungen sowie Anbindeleitungen gleichermaßen berücksichtigt.

Brauchwasser Pumpen

Die Bewertung von Pumpen wird je nach verwendeter Berechnungsnorm unterschiedlich vorgenommen. Wenn mehrere Pumpen in einer Anlage vorhanden sind, werden sie alle bewertet und die Bewertungsklassen gemittelt.

Tabelle 21: Brauchwasser Verteilung Pumpen DIN V 4701-10
Tabelle 22: Brauchwasser Verteilung Pumpen DIN V 18599-8

Gesamtbewertung der Anlagenperipherie

Für die Gesamtbewertung der Anlagenperipherie werden die Einzelbewertungen arithmetisch gemittelt. Dazu werden den Einzelbewertungen Zahlen zugewiesen wie folgt:

Tabelle 23: Farbklassen Gesamtbewertung Anlagenperipherie

Aus den zugewiesenen Zahlen wird das arithmetische Mittel berechnet. Sollten nicht alle Kriterien der Anlagenperipherie bewertet werden (weil sie z. B. nicht im Gebäude vorhanden sind), gehen sie weder im Zähler noch im Nenner in die Berechnung des arithmetischen Mittels ein (siehe Beispiele).

Tabelle 24: Beispiel 1: Acht bewertete Kriterien
Tabelle 25: Beispiel 2: Sechs bewertete Kriterien
Tabelle 26: Farbklassen und Klassengrenzen Effizienz der Lüftungsart

Der errechnete Mittelwert bestimmt die Farbklasse gemäß Tabelle 8 (siehe oben).

Berechnung der Komponente Lüftung im iSFP

Die Anforderungen der EU-Ökodesign-Richtlinie werden in den Verordnungen 1253/2014 (Lüftungsanlagen) und 1254/2014 (Labeling von Wohnraumlüftungsgeräten) konkretisiert.

Die EU-Klassen für Lüftungsgeräte, die seit dem 1. Januar 2016 gelten, werden derzeit noch nicht in den gängigen Bilanzierungsverfahren angewendet. Deshalb erfolgt auch die Einstufung der Lüftungsanlage in die iSFP-Effizienzklassen nach Wärmebereitstellungsgrad und spezifischer Leistungsaufnahme des Ventilators (SFP) und nicht entsprechend den EU-Klassen.

Eine moderne Lüftungsanlage mit hoher Wärmerückgewinnung und geringer Stromaufnahme wird demzufolge in die beste Effizienzklasse eingestuft, während die reine Fensterlüftung der schlechtesten Effizienzklasse zugeordnet wird.

Bewertung von erneuerbaren Energien

Overlay-Icons für den Einsatz von erneuerbaren Energien bei Warmwasser und Heizung

Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien werden im iSFP mit einem Icon dargestellt. Das Icon wird aktiviert, wenn innerhalb der Bilanzierung ein Deckungsanteil an erneuerbaren Energien berücksichtigt wurde. Es besagt, dass im jeweiligen Gebäudezustand erneuerbare Energien im Gebäude genutzt werden. Es wird unterschieden, ob erneuerbare Energien nur für die Brauchwassererwärmung eingesetzt werden, nur für die Beheizung oder für beides. Bilanziell werden die erneuerbaren Energien für die Raumheizung und/oder Warmwasserbereitung in den Komponenten Heizung und Warmwasser berücksichtigt. Für die Ermittlung der Erzeugereffizienz werden alle Erzeuger mit den entsprechenden Deckungsanteilen bewertet.

Für die Bewertung der Deckungsanteile Liste der technischen FAQ der BEG anzuwenden.

Bewertung von gebäudenaher Photovoltaik

Photovoltaik-Anlagen werden im iSFP mit einem eigenen Icon dargestellt. Das Icon besagt, dass im jeweiligen Gebäudezustand eine Photovoltaik-Anlage am Gebäude vorhanden ist. Das Icon für die Nutzung von Photovoltaik muss manuell innerhalb der Druckapplikation aktiviert werden.

Bilanziell kann der regenerativ erzeugte und selbst genutzte Strom entsprechend Abschnitt 3 § 23 GEG bewertet werden.

Die aus der Stromerzeugung erwirtschafteten oder in einem künftigen Maßnahmenpaket zu erwartenden Erlöse einer installierten Photovoltaik-Anlage können Sie unterhalb der Kostentabelle ausweisen.

12.2.3 Berechnung der CO2-Emissionen

Die CO2-Emissionen werden im iSFP auf derselben Basis berechnet wie der Primärenergiebedarf. Statt der Primärenergiefaktoren sind entsprechend die CO2-Äquivalente XCO2 nach DIN V 18599-1 in der aktuellen Fassung zu verwenden. Die CO2-Äquivalente berücksichtigen die Treibhauswirkung von CO2, aber auch andere Treibhausgase (Methan, Lachgas).

Für Fernwärme gibt die Norm keine generischen Werte an. Diese müssen nach AGFW Arbeitsblatt FW 309-6 berechnet werden bzw. werden vom Fernwärmeanbieter zur Verfügung gestellt. Ergänzend können Sie bei Gebäuden, die mit Fernwärme oder Strom beheizt werden, darauf hinweisen, dass die Emissionen voraussichtlich in Zukunft weiter sinken werden.

Vorheriges Kapitel

Kapitel 11: Beratung mit dem iSFP

zu Kapitel 11

Nächstes Kapitel

Kapitel 13: Prinzipskizzen

zu Kapitel 13

Zurück zum Inhaltsverzeichnis