• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

Holzhochhaus Roots

Das Holzhochhaus Roots in Hamburg punktet nicht nur bei der CO2-Einsparung, sondern auch beim Raumklima, dem Bautempo und den Lärmemissionen auf der Baustelle.

Projekt

Was bei Ein- oder Zweifamilienhäusern schon relativ verbreitet ist, ist bei größeren Wohngebäuden noch eine Ausnahme: bauen mit Holz. Dabei gilt Holz nicht nur als nachwachsender Rohstoff, sondern auch als CO2-Speicher, weil Bäume während ihrer Wachstumsphase große Mengen hiervon speichern.

Mit dem Hochhaus „Roots“ entsteht in der Hamburger HafenCity ein 19-stöckiges Holzbauhochhaus. Das Roots schafft auf 19 Etagen nicht nur Raum für insgesamt 181 Wohnungen (davon 53 öffentlich gefördert), auch Büros und Ausstellungsflächen zum Thema Naturschutz und Wildtiere der Deutschen Wildtierstiftung finden hier Platz. Mit rund 65 Metern Höhe ist es aktuell noch das höchste Holzhochhaus Deutschlands (Stand November 2023). Der Entwurf und die Ausführungsplanung stammt aus der Feder des Architekturbüros Störmer Murphy and Partners und sieht oberhalb des Sockels ein Gebäude mit einer kompletten Tragkonstruktion aus Holz vor.

Bei Sohle und Untergeschoss fiel die Wahl auf wasserundurchlässigen Beton, bei Warft, Erdgeschoss, 1. und 2. Obergeschoss, Turm sowie den Treppenhäusern auf Stahlbeton. Schon wegen der Flutgefahr war Holz für diese Bereiche keine Option, denn Wasser ist für Holz eine größere Bedrohung als Feuer. Alle Wohngeschosse bekommen Wände in Massivholzskelettbauweise. Zum Schutz vor Witterung und Lärm erhält das Roots zudem eine gläserne Fassade.

  • Baustoffe
  • Neubau
  • Wohngebäude

Bautafel:

BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE
36.000 m²

BAUZEIT
2017 – 2024

BAUKOSTEN
140 Mio. Euro

VERWENDETES MATERIAL
5.500 m³ Nadelholz

 

Diese Inhalte können nicht angezeigt werden, da die Marketing-Cookies abgelehnt wurden. Klicken Sie hier , um die Cookies zu akzeptieren und den Inhalt anzuzeigen!

Herausforderungen

Auch weil die Holzbauweise für Hochhäuser noch eher selten ist, gibt es für viele Bauaufgaben noch keine „Musterlösungen“. Der Planungsprozess des Holzhochhauses stellte daher ebenso Herausforderungen an die Planer wie rechtliche Fragen und das Einholen von Genehmigungen.

Die Macher des Roots mussten zudem die für Holzhochhäuser typischen rechtlichen Fragen und Genehmigungen „bewältigen“. Dass aktuell vergleichsweise wenige Hochhäuser mit Holz gebaut werden, liegt auch an der langen Planungsphase und der Vielzahl an zeit- und kostenintensiven Genehmigungen und Einzelzulassungen, die eingeholt werden müssen: beispielsweise beim Brandschutz. Denn vor allem beim Brandschutz gibt es noch Vorbehalte mit Blick auf den mehrgeschossigen Holzbau. So kostet ein Holzbauprojekt aktuell noch etwa 12 Prozent mehr als eines in herkömmlicher Bauweise.

Auch beim Schutz vor möglichen Feuchteschäden (z.B. wegen geplatzter Rohre) mussten sich die Planer etwas einfallen lassen: Die Decken erhalten eine Notabdichtung aus der Bauphase, die im Boden verbleibt. Als zusätzlicher Schutz wurden in den kritischen Bereichen wie Bädern, Loggien und Dächern Feuchtesensoren eingebaut, die im Falle einer Durchfeuchtung diese lokalisierbar machen.

Ziele & Erfolge

Im Vergleich zur Errichtung vergleichbarer Häuser in konventioneller Bauweise spart das Roots 31 Prozent CO₂. Das entspricht rund 3.520 Tonnen an eingespartem CO₂.

Die Gründung konnte reduziert werden, denn die leichtere Holzbauweise sorgt für Lasteinsparungen bei den tragenden Wand- und Deckenbauteilen. Zudem haben die Architekten mit weitestgehend sortenrein trennbaren Verbindungen geplant: Wo immer möglich, wurde verschraubt statt verklebt. Durch die Planung von Massivholzdecken mit einer gebundenen Schüttung als Auflast wurden Verbundkonstruktionen aus Holz und Beton vermieden. So könnten die Brettsperrholzdecken theoretisch auch wieder auseinandergebaut und als Platten wiederverwendet werden.

Doch nicht nur die Umweltbilanz fällt positiv aus. Die künftigen Bewohner werden von dem gesunden Raumklima durch die Holzbauweise profitieren, denn Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit. Durch die vorgefertigte Elementbauweise punktet das Roots, das 2024 fertig sein soll, auch beim Bautempo und der Reduktion von Lärmemissionen beim Bau: Im Schnitt wächst das Holzhochhaus nicht nur alle drei Wochen um ein Geschoss. Die vorgefertigten Elemente verringern auch den Baustellenlärm.

Lessons learned

Die Architekten haben mit leanWOOD-Prozess gearbeitet. Der leanWOOD-Prozess ist eine innovative Methode, um Planungsprozesse für Gebäude in vorgefertigter Holzbauweise zu optimieren. Da dieser Prozess eine frühzeitige und intensive Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren aus Architektur, Ingenieurwesen, Holzbauplanung, Bauherren und ausführenden Firmen erfordert, mussten die Architektinnen und Architekten früher als bei konventionellen Planungsprozessen Details festlegen, mit den anderen Partnern abstimmen und die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte berücksichtigen.

Kontakt & Akteure

Ihr persönlicher Kontakt

Uta Meins


Störmer Murphy and Partners GbR

E-Mail schreiben
Foto, Nahaufnahme von mehreren Stecknadeln in einer Pinwand, die mit Bindfäden untereinander verbunden sind.
Akteure

BAUHERR Garbe Immobilien-Projekte GmbH und Deutsche Wildtier Stiftung

PLANUNG & BERATUNG Assmann Beraten + Planen GmbH

INGENIEURHOLZBAUUNTERNEHMEN Rubner Holzbau GmbH