Serielles Sanieren: Neuer Förderbonus
Stand: März 2023Serielle Sanierungen bieten viele Vorteile bei Kosten, Geschwindigkeit und Effizienz. Seit Jahresbeginn werden sie im Rahmen der BEG mit 15 Prozent gefördert.
Energetische Sanierungen beschleunigen
Die Sanierungsquote stagniert in Deutschland bei etwa einem Prozent pro Jahr – deutlich zu wenig, um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen. Besonders groß ist der Sanierungsstau bei den etwa 500.000 Mehrfamilienhäusern mit drei Millionen Wohnungen aus den 1950er bis 1970er Jahren. Dabei ist der Sanierungsbedarf hier besonders hoch: Viele Gebäude verbrauchen fünfmal mehr Energie als technisch notwendig ist. Um hier schnell Erfolge zu erzielen, bietet sich die serielle Sanierung an. Damit sind energetische Gebäudesanierungen gemeint, die mit Hilfe von modular vorgefertigten Elementen durchgeführt werden. Das können Dämmelemente für Fassaden und Dächer sein, aber auch Teile der Anlagentechnik wie zum Beispiel Wärmepumpenmodule. Diese Elemente können im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien vor Ort mit deutlich reduziertem Zeitaufwand montiert werden.
Neuer BEG-Förderbonus für serielle Sanierungen
Serielle Sanierungslösungen haben derzeit noch hohe Anfangskosten, die sich bei steigender Nachfrage und mit höherer Stückzahl deutlich reduzieren werden. Mit dem seit Januar 2023 geltenden BEG-Förderbonus in Höhe von 15 Prozent will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Markthochlauf beschleunigen. Die erfolgreich durchgeführten Pilotprojekte sollen auf Quartiere ausgeweitet werden. Wichtig zu wissen: Wird seriell saniert, gelten 15 Prozent Förderung auch für andere Sanierungselemente, also zum Beispiel für die Erdwärmepumpe. In Kombination mit anderen Förderkomponenten ist in Summe eine 60-Prozent-Förderung möglich, wenn etwa ein Gebäude der schlechtesten Energieeffizienzklasse seriell auf das EH40-Niveau mit EE-Klasse saniert wird. Das beinhaltet einen Zuschuss von 45 Prozent sowie vergünstigte Kredite der KfW mit einem Zinsvorteil von maximal 15 Prozent. Beides kann zudem mit regionalen Fördermitteln kombiniert werden.
Fördervoraussetzungen konkret
Mindestvoraussetzung für den Förderbonus ist die Sanierung der Fassade mit seriell vorgefertigten Fassadenelementen. Zudem ist der Bonus an folgende Bedingungen geknüpft:
- Die neuen Fassaden- und Dachelemente müssen mindestens aus einer werkseitig vorgefertigten Tragkonstruktion für die Dämm- und Witterungsebene auf Basis eines digitalen 3D-Aufmaßes bestehen.
- Mindestens 80 Prozent der zu sanierenden wärmeübertragenden Fassadenfläche muss mit vorgefertigten Fassadenelementen saniert werden.
- Die vorgefertigten Fassaden- und Dachelemente müssen in Größe und Form unverändert vor Ort angebracht werden.
- Die Höhe der vorgefertigten Fassadenelemente muss mindestens der Raumhöhe der jeweiligen Erd- und Obergeschosse des zu sanierenden Gebäudes entsprechen. Ausgenommen von der Mindesthöhe sind Elemente direkt unterhalb von Dachüberständen.
- Bei vorgefertigten Fassaden- und Dachelementen mit Fenstern müssen die Fenster selbst oder ihre Rahmen bereits werkseitig eingebaut werden.
Wie serielle Sanierung in der Praxis aussieht
Zwei Mehrfamilienhäuser in Mönchengladbach als Energiesprong-Pilotprojekt
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Online-Fördertalk zum BEG-Bonus Serielle Sanierung am 19.09.2023.
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