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Building Information Modeling (BIM): Potentiale für klimaneutrales Bauen, Sanieren und Facility Management heben

Stand: Dezember 2022
Foto, ein Mann bearbeitet an einem Computer Baupläne.

Die Baubranche wird digital. Mithilfe des Building Information Modeling (BIM) kann der gesamte Lebenszyklus eines Bauwerks dokumentiert werden. Das erleichtert effizientes Bauen, Facility Management und Sanieren – und verringert Ressourcenverbrauch sowie CO₂-Emissionen.

Die Planungsmethode BIM ermöglicht es, den Bau, die Bewirtschaftung und den Rückbau von Gebäuden digital zu planen. Die Idee ist einfach: Eine zentrale Datenbank speichert alle relevanten Informationen über das Bauwerk digital. Mithilfe dieses digitalen Zwillings können sämtliche Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg gebündelt und nachverfolgt werden. Das softwarebasierte Planungswerkzeug dient dabei als Grundlage für alle Gewerke.

Wesentliche Vorteile im Überblick

BIM zahlt auch auf zwei Bereiche ein, in denen dringend Handlungsbedarf besteht: Digitalisierung und Einhaltung der Klimaschutzziele.

  • Mehr Nachhaltigkeit: BIM ermöglicht eine vollständige Transparenz über die verbaute Technik sowie verbaute Materialien. Das erleichtert die Instandhaltung und Reparaturen – die Lebensdauer der Bauwerke verlängert sich. Rückbau und Recycling werden vereinfacht und kreislauffähiges Bauen und Sanieren dadurch effizienter. Durch die engen Abstimmungsprozesse wird Ressourcenverschwendung vermieden – das spart CO₂.
  • Optimierte Planung: Die Dokumentation aller Prozesse und die lückenlose Kontrolle erleichtern Projektplanung und -umsetzung. BIM unterstützt eine kollaborative Arbeitsweise und vereinfacht die Abstimmung der beteiligten Akteurinnen und Akteure – das spart am Ende Zeit und Geld.
  • Geringeres Risiko: BIM erleichtert die Kostenabschätzung und die Bauablaufplanung. Das minimiert technische Risiken, Schnittstellenrisiken und Unsicherheiten bei der Planung.

BIM beeinflusst den Arbeitsmarkt

Die Einführung von BIM hat weitreichende Konsequenzen. Zum einen ergibt sich dadurch eine engere Zusammenarbeit: Handwerksbetriebe, Bauunternehmen, Facility Management und Architekturbüros – sie alle sind gefordert, sich mit BIM auseinanderzusetzen und kollaborativ an Projekten zu arbeiten. Zum anderen entstehen neue Aufgabenfelder wie die der BIM-Manager: Als Verantwortliche koordinieren sie die Akteurinnen und Akteure und stellen die effiziente Umsetzung der Bauprojekte sicher. Die Weiterbildung zum BIM-Manager, aber auch die Schulung aller beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für eine erfolgreiche Einführung von BIM unerlässlich.

Umfrage zeigt großen Schulungsbedarf

Gerade bei kleineren und mittelständischen Unternehmen gibt es aufgrund geringerer Ressourcen noch hohen Schulungsbedarf. Das zeigt der aktuelle BIM-Monitor 2022/23 von Bauinfoconsult, der Marktdaten zur Nutzung von BIM bei mittleren und großen Planungs- und Verarbeitungsbetrieben erhebt: 32 Prozent der Bauakteurinnen und Bauakteure geben an, von Herstellerunternehmen Schulungen zur Nutzung zu benötigen, um die Methode erfolgreich in den Arbeitsalltag integrieren zu können. Zahlreiche Anbieter wie der Verein buildingSMART oder DEUBIM bieten Schulungen an und unterstützen bei der Anwendung – angepasst an die Bedarfe der verschiedenen Gewerke.

Bundesregierung macht BIM zur Priorität

BIM wird auch von der Bundesregierung als eines der zentralen Instrumente für die Beschleunigung sowie Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren im Bauwesen bewertet. 2021 erschien der Masterplan BIM Bundesbauten, der ein dreistufiges Einführungsmodell vorsieht – und so einheitliche Standards garantieren möchte. Spätestens ab 2025 wird BIM damit für alle Bauaufträge der öffentlichen Hand verpflichtend – das dürfte der Planungsmethode neuen Schwung verleihen. Im Oktober dieses Jahres wurde zudem das sogenannte BIM-Portal der Bundesregierung freigeschaltet. Über die zentrale Plattform sollen zukünftig alle öffentlichen Vergaben für Bauaufträge abgewickelt werden. Und: Mit dem BIM Kompetenzzentrum wurde eine übergeordnete Beratungsstelle geschaffen, die für alle nationalen BIM-Tätigkeiten verantwortlich ist.

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