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Mönchengladbach: Startschuss für das Energiesprong-Reallabor

Stand: Oktober 2022
Foto, Visualisierung eines mittels serieller Sanierung modernisierten Wohnkomplexes in Mönchengladbach.

111 Wohnungen, 16 Gebäude, 4 verschiedene Sanierungsansätze – ein Net-Zero-Quartier. In Mönchengladbach startet das erste Serielle-Sanieren-Reallabor Deutschlands.

Energetische Sanierung heißt oftmals: viel manuelle Planung und Arbeit auf der Baustelle sowie lange Bauphasen. Serielle Sanierungen nach dem Energiesprong-Prinzip versprechen hingegen kurze Sanierungszeiten bei bezahlbaren Kosten. Besonders im Fokus der Marktentwicklung stehen zunächst Mehrfamilienhäuser aus den 1950er- bis 1970er-Jahren mit bis zu drei Etagen, einfacher Hülle und einem hohen Energieverbrauch von meist mehr als 130 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Rund 500.000 dieser Gebäude gibt es in Deutschland. Sanierungsmaßnahmen im großen Stil führen hier relativ kurzfristig zu echten Einsparungen.

Allerdings fehlt es oft noch an Erfahrungswerten für eine skalierbare Lösung, die alle seriellen Vorteile voll ausspielen kann: Wie sind die avisierten Klimaschutzziele am schnellsten zu erreichen? Welche Technologien versprechen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis? Und wie sind ein minimalinvasiver Eingriff und ein hoher Wohnkomfort für Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen? Einige dieser Fragen sollen jetzt in dem Reallabor Mönchengladbach geklärt werden. Die Idee: Vier Generalunternehmer sanieren jeweils mehrere Gebäude aus den 1950ern und verfolgen verschiedene Ansätze. Mit dem Vergleich können die energieeffizientesten, schnellsten und kostengünstigsten Methoden erkannt und bei späteren Energiesprong-Projekten genutzt werden.

Was alle Vorhaben eint: Innovative Gebäudehüllen montieren, modernste Anlagentechnik wie Indach-Photovoltaikanlagen und hocheffiziente Wärmepumpen installieren sowie Hauseingänge, Treppenhäuser und Außenanlagen neugestalten und verschönern. Zum Projektende werden alle Gebäude den Net-Zero-Standard erfüllen. Die Gebäude verbrauchen also nur so viel Energie, wie die Photovoltaikanlagen auf den Dächern erzeugen. Der Energiebedarf selbst ist niedrig und entspricht dem KfW55 EE-Standard. Das heißt: Etwa 90 Prozent des Primärenergiebedarfs wird eingespart – und die CO2-Emissionen um 570 Tonnen im Jahr reduziert.

Pilot-Sanierungen bereits abgeschlossen

Die dena forciert serielle Sanierungen. Das gemeinsam mit Politik, Bauwirtschaft und Wohnungswirtschaft formulierte Ziel lautet: 17.000 Wohneinheiten in den kommenden Jahren nach dem Energiesprong-Ansatz zu sanieren. Einige Pilot-Sanierungen wurden bereits abgeschlossen und haben positive Resultate erzielt. Sie zeigen aber auch, wo Prozesse und Technologien für erste Kleinserien noch optimiert werden können. Neben dem Reallabor Mönchengladbach sind rund zehn weitere Projekte in Umsetzung oder fertig gestellt, rund 50 weitere in Vorbereitung und Planung. So kann Schritt für Schritt ein Breitenmarkt aufgebaut werden, der perspektivisch auch andere Gebäudegruppen wie zum Beispiel Kitas und Schulen, Verwaltungs- und Bürogebäude oder Einfamilienhäuser einschließt.

Die Lösungen des Reallabors werden im Energiesprong Living Lab beim dena-Energiewendekongress am 14.11. in Berlin vorgestellt.

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