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Innovativer Bürobau: Behaglich auch ohne Heizung

Stand: Mai 2022
Foto, Blick aus der Fensteröffnung eines Rohbaus aus roten Ziegeln, an der Laibung ist eine sehr hohe Wandstärke zu erkennen.

Ein fünfgeschossiges Bürogebäude ganz ohne Heiz- und Klimatechnik? Gerade in München entstanden – dank optimierter Gebäudehülle und durchdachter Innenraumkonzeption.

Das Architekturbüro Schwarz hat in München-Gräfelfing ein besonders nachhaltiges Bürogebäude realisiert. Auf Wunsch des Bauherren, der Heinrich Nabholz KG, wurde vollständig auf die Heiz- und Klimatechnik verzichtet – aus ökologischen und ökonomischen Gründen. Denn neben CO2-Emissionen entfallen auch hohe Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten. Das alles ohne Komforteinschränkungen. Im Gegenteil: Die Temperaturen werden ganzjährig zwischen 22 und 26 Grad liegen.

Wärmetechnisch optimierte Gebäudehülle

Um in dem kompakten Gebäudekubus den Low-Tech-Ansatz umzusetzen, lag ein Schwerpunkt der Planer auf wärmetechnisch optimierten Außenwänden und Decken. Sie entschieden sich aufgrund der guten wärmedämmenden und -speichernden Eigenschaften für ein zweischaliges Ziegelmauerwerk. Dank dämmstoffgefüllter Ziegel konnte die Dicke der Gebäudehülle auf ein notwendiges Minimum reduziert werden. Inklusive Putz und Mörtelfuge zwischen den Schalen kommt die Mauer auf 65 Zentimeter. Zum Vergleich: Das 2013 im österreichischen Lustenau erbaute „Bürohaus 2226“, an dem sich die Architekten orientierten, benötigte eine rund 82 Zentimeter dicke Gebäudehülle.

Durchdachte Innenraumkonzeption

Die Flächen werden zu über 70 Prozent fremdvermietet. Entsprechend hat der Bauherr nicht nur Großraumbüros, sondern auch abgeschlossene Büroeinheiten gefordert. Für die Luftzirkulation gehen damit besondere Herausforderungen einher. Dank Überströmelementen aus Holz wurde eine dauerhafte Querlüftung bei gleichzeitiger Schallreduzierung erreicht. Weitere Highlights: Die fast raumhohen Fensterelemente mit motorbetriebenen Lüftungsklappen sorgen – abhängig vom CO2-Gehalt der Innenraumluft – für ein gesundes Raumklima. Die Fensterlaibungen sind nach Norden hin abgeschrägt, um das Tageslicht besser einzufangen, und nach Süden gerade, um die Verschattung zu erhöhen. Der Energiebedarf im Winter wird teilweise durch die Körperwärme erbracht, aber auch Rechner, Bildschirme und Beleuchtung tragen dazu bei. Im Sommer sieht das Gebäudekonzept eine intensive Nachtauskühlung mittels geöffneter Lüftungsklappen vor. Das weitgehend autarke Bürogebäude deckt mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach auch einen Teil des eigenen Strombedarfs selbst ab.

Weitere Informationen

Weitere Informationen beim Schwarz Architekturbüro: http://www.schwarzarchitekturbuero.de/innovativ

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