• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

BEG-Neubauförderung: Nur noch mit Qualitätssiegel

Stand: Mai 2022
Foto, Blick entlang einer Häuserschlucht, links ein fertiggestelltes mehrstöckiges Wohngebäude, rechts Rohbau eines mehrstöckigen Wohngebäudes.

Die Neubauförderung von effizienten Gebäuden ist Ende April mit großer Nachfrage neu gestartet. Die mit einer Milliarde Euro hinterlegte erste Stufe war bereits innerhalb weniger Stunden ausgeschöpft. Wie geplant bietet die KfW seitdem die zweite Stufe der überarbeiteten Neubauförderung an – mit angepassten Kriterien. Zentrale Änderung: Förderung erhalten nur noch Neubauten mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). Wir stellen das Siegel vor.

Die Bundesregierung will neue Gebäude effizienter und nachhaltiger machen. Entsprechend hat sie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für Neubauvorhaben angepasst: Neue Wohn- und Nichtwohngebäude sind nur noch als Effizienzhaus 40 mit Nachhaltigkeitsklasse förderfähig. Ihr Primärenergiebedarf darf also maximal 40 Prozent des Referenzgebäudes nach Gebäudeenergiegesetz (GEG) betragen. Zudem müssen Neubauten für eine Förderung seit dem 21. April 2022 die bisher optionalen Anforderungen der Nachhaltigkeitsklasse verpflichtend erfüllen. Ein Effizienzhaus (Wohngebäude) bzw. ein Effizienzgebäude (Nichtwohngebäude) erreicht diese Nachhaltigkeitsklasse, wenn es über ein QNG-Siegel verfügt.

Was ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen?

Das QNG ist ein staatliches Gütesiegel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Es kennzeichnet Gebäude, die in besonderer Weise zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Das Siegel wird vergeben, wenn für ein Gebäude umfangreiche Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität erfüllt werden. Voraussetzung ist, dass eine Nachhaltigkeitsexpertin oder ein ‑experte eine Nachhaltigkeitsbewertung auf der Grundlage eines akkreditierten Bewertungssystems durchführt. Aktuell gibt es für Wohngebäude drei Anbieter von Bewertungssystemen, für Nichtwohngebäude zwei. Das Qualitätssiegel wird in den Anforderungsniveaus „PLUS“ und „PREMIUM“ vergeben, wobei beide Stufen im gleichen Umfang förderfähig sind. Weitere Informationen zu Siegelvarianten, registrierten Bewertungssystemen und akkreditierten Zertifizierungsstellen für das QNG können hier abgerufen werden.

Anforderungen und Zertifizierung

Die allgemeinen QNG-Anforderungen an Gebäude mit Nachhaltigkeitsklasse gehen weit über die üblichen energetischen Betrachtungen hinaus. Dazu zählen unter anderem:

  • Gesundes Wohnumfeld
  • Nachweislich hoher Wohnkomfort
  • Geringer CO2-Fußabdruck bzw. Klimaneutralität
  • Energieeffiziente Gebäudetechnik
  • Geringe Nebenkosten
  • Hohes Sicherheitsempfinden für Bewohner

In den besonderen Anforderungen geht es zudem um Schadstoffe in Baumaterialien, Barrierefreiheit und nachhaltige Materialgewinnung. Die Bewertungssysteme haben dazu entsprechende Kriterien aufgestellt.

Um die BEG-Förderung in Anspruch zu nehmen, muss künftig eine Nachhaltigkeitsexpertin oder ein Nachhaltigkeitsexperte für das QNG hinzugezogen werden, die oder der von einer Zertifizierungsstelle anerkannt ist. Entsprechende Ansprechpartnerinnen und -partner können die Anbieter der Bewertungssysteme nennen. Die Nachhaltigkeitsexpertinnen und ‑experten ersetzen jedoch nicht die Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten. Weiterhin beraten und begleiten diese den Bau mit Fokus auf eine effiziente Bauweise.

Ab 2023 neue Förderkriterien für Neubauten

Die Stufe 2 der Neubauförderung läuft bis zum 31. Dezember 2022. Als finaler Schritt der Neuausrichtung ist ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel „Klimafreundliches Bauen“ vorgesehen. Dieses wird die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die Bundesregierung erarbeitet aktuell die genauen Kriterien des Programms.

Weitere Informationen

Einen Überblick zur Bundesförderung im Gebäudebereich bietet die Themenseite "Förderprogramme für Gebäude". Informationen zu weiteren am Markt verbreiteten privaten Systemen zur Zertifizierung von nachhaltigen Bauvorhaben können auf der Themenseite "Nachhaltigkeitszertifizierungen" abgerufen werden.

Förderprogramme für Gebäude

Für den Neubau oder die energetische Sanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden stehen, je nach geplanter Maßnahme, Förderungen in Form von Zuschüssen oder Krediten zur Verfügung.

Mehr erfahren

Nachhaltigkeitszertifizierungen

Zertifizierungssysteme stellen ein belastbares Werkzeug dar, um nachhaltige Bauprojekte durch quantifizierbare Kriterienkataloge zu bewerten, zu fördern und um unterschiedliche Vorhaben miteinander zu vergleichen.

Mehr erfahren

Das könnte auch interessant sein

Foto, Blick von oben auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses mit Photovoltaikanlage. Im Hintergrund Baustelle eines Hochhauses mit Kränen.

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt die energetischen Standards für Neubauten und für Bestandsbauten bei Sanierungen fest und regelt die Einsparung von Energie in Gebäuden.

Mehr erfahren
Foto, Blick auf mehrere, neu gebaute und modern anmutende Wohnhäuser. Im Hintergrund grüne, bewaldete Hügel.

Nachhaltiges Bauen und Sanieren

Nachhaltiges Bauen und Sanieren gewinnt weiterhin an Bedeutung. Sowohl im Bereich des öffentlichen Bauens als auch bei privaten Bauprojekten ist die Verwendung klimaschonender Baustoffe und die Betrachtung des Lebenszyklus zunehmend wichtig.

Mehr erfahren