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Dämmstoffe: Materialkreislauf schaffen

Stand: April 2022
Grafik, Symbol zweier Materialrollen sowie Text "Jährliches Dämmstoffaufkommen bis 2050: +400%".

Bis dato werden Dämmstoffabfälle verbrannt oder auf Deponien gelagert. Ein ifeu-Projekt analysiert Hemmnisse auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft und zeigt Lösungen auf.

Allein in Baden-Württemberg wird das Dämmstoffaufkommen bis 2050 konservativen Berechnungen zufolge von 40.000 Tonnen auf rund 70.000 Tonnen steigen. Legt man die Klimaschutzziele zugrunde, ist sogar eine Verfünffachung zu erwarten. Um die erdölbasierten Ressourcen zu sparen und Emissionen zu senken, sind Dämmstoffe dringend stofflich wiederzuverwerten: Nach Berechnungen des ifeu-Instituts könnten auf Basis der aktuellen Abfälle pro Jahr gegenüber der energetischen Verwertung bzw. Deponierung knapp 31.000 CO2-Emissionen eingespart werden.

Fehlende Reinheit wesentliche Herausforderung

Das Kernproblem lautet: Vielfach sind Dämmstoffe in Verbundsystemen verbaut und können nur bedingt frei von Putz und Mörtel rückgebaut werden. Auch wenn die Dämmstoffe lose verbaut sind, werden sie vor Ort oftmals nicht sauber getrennt. Folge ist, dass die Abfälle die notwendige Qualität für eine stoffliche Verwertung verfehlen.

Ansätze für mehr Qualität

Wesentliche Ansätze für die Kreislaufführung von Dämmstoffen lauten:

  • Dämmstoffe auf der Baustelle sachgemäß trennen: Rückbauunternehmen und Bauhandwerk sind gefordert, den gesetzlichen Pflichten der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) nachzukommen. Das ist in der Praxis zu überprüfen und sollte auch durch standardisierte Vergabeverfahren unterstützt werden – Pfusch beim Rückbau darf nicht länger als Wettbewerbsvorteil dienen.
  • Lösungen für Dämmstoffverbundsysteme finden: Die Entsorgungswirtschaft sollte flächendeckend Verbundsysteme annehmen und gezielt für das Recycling aufbereiten. Entsprechende Konzepte werden derzeit erforscht und sind gezielt zu unterstützen. Den Einsatz mobiler Anlagen bewerten die Wissenschaftler skeptisch, da die Möglichkeit stets von der Größe der Baustelle und dem Dämmstofftyp abhängig ist.
  • Absatzmärkte stärken: Es ist billiger, neue Dämmstoffe aus fossilen Energieträgern als aus Sekundärrohstoffen zu produzieren. Das schränkt die Nachfrage ein. Gleichzeitig warten die Hersteller auf ein ausreichendes Angebot hochwertiger Sekundärrohstoffe, um in neue Techniken und Produktentwicklungen zu investieren. Erste Kooperationen zwischen Entsorgern und Herstellern zeichnen sich ab und sollten forciert werden.

Weitere Informationen

Mehr im Endbericht zum ifeu-Forschungsprojekt.

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