Serielle Sanierung: Pluspunkte in Sachen Nachhaltigkeit
Stand: Februar 2025
Serielle Sanierungen werden als klimafreundliche Lösung für den Gebäudebestand immer gefragter. Mit innovativen Ansätzen lassen sie sich künftig noch nachhaltiger gestalten.
Mit einer seriellen Sanierung lassen sich Bestandsgebäude schnell und effizient modernisieren. Der Grund: Bauteile wie Fassaden und Dachaufstockungen werden industriell vorgefertigt und können dadurch innerhalb weniger Wochen am Gebäude angebracht werden. Doch wie nachhaltig ist die Sanierungsmethode? Die kurze Antwort lautet: Sehr. Erstens führen energetische Sanierungen – gerade an der Gebäudehülle – zu hohen Energieeinsparungen. Zweitens reduziert die industrielle Vorfertigung den Materialverschnitt, was Ressourcen schont und CO2-Emissionen senkt. Und drittens setzt das Energiesprong-Prinzip auf digitale Tools, die den Bauprozess noch effizienter gestalten und Abfälle minimieren.
Zusätzliche Nachhaltigkeitspotenziale
Zusätzlich zu diesen grundsätzlichen Vorteilen können serielle Sanierungen noch durch weitere Nachhaltigkeitsthemen punkten. Drei Beispiele:
- Kreislauffähiges Bauen: Dank der standardisierten Bauteile lässt sich serielles Sanieren gut mit den Prinzipien des kreislauffähigen Bauens kombinieren. Entscheidend ist, dass die angebrachten Module am Lebensende des Gebäudes auch wieder rückbaubar sind – etwa durch lösbare Verbindungsmittel. Einige Hersteller bieten zudem an, die Baumodule später wieder zurückzunehmen und für neue Bauprojekte zur Verfügung zu stellen. Eine lückenlose digitale Dokumentation der verbauten Materialien, etwa über einen digitalen Gebäuderessourcenpass oder den Urban Mining Index ist dabei essenziell.
- Einsatz nachwachsender Rohstoffe: Nachwachsende Rohstoffe sind regional verfügbar, benötigen wenig Energie in der Verarbeitung und speichern zugleich langfristig CO2. Besonders Holz eignet sich gut für eine serielle Sanierung, denn der Baustoff ist leichter als Beton oder Stahl und dadurch ideal für Aufstockungen. Auch als Dämmstoff bieten nachwachsende Rohstoffe großes Potenzial: So könnte eine Sanierungsrate von 1,7 Prozent den Einsatz von über 7 Millionen Kubikmetern nachhaltigem Dämmmaterial ermöglichen. Energiesprong-Anbieter bieten hier bereits vielfältige Lösungen.
- Optimierte Haustechnik: Eine serielle Sanierung senkt den Energiebedarf eines Gebäudes zunächst durch eine bessere Dämmung und eine effizientere Gebäudehülle. Gleichzeitig bietet sich die Modernisierung der Haustechnik an. So können notwendige Versorgungsstränge für Heiz-, Wasser-, oder Lüftungstechnik mit einer sogenannten Plug-and-Play-Lösung direkt in die Fassade integriert werden.
Video-Tipp: So geht serielles Sanieren kreislauffähig

Der Dokumentarfilm „Zirkularität in Serie“ des Energiesprong-Teams zeigt, das serielles Sanieren und zirkuläres Bauen Hand in Hand gehen.
Verschiedene Hersteller stellen in dem 13-minütigen Film ihre Lösungen und Impulse für rückbaubare Fassadenmodule vor.
Veranstaltungs-Tipp: Energiesprong on Tour
Mehrmals im Jahr lädt das Energiesprong-Team der Deutschen Energie-Agentur (dena) Expertinnen und Experten ein, besondere Projekte der seriellen Sanierung in ganz Deutschland zu besuchen. Die Regionalpartner vor Ort stellen dabei ihre Erfahrungen und Lessons Learned aus dem Bauprozess vor.
Am 11.02.2025 lädt Energiesprong nach Ludwigsfelde zu einer der ersten seriellen Sanierungen eines Plattenbaus in Deutschland ein. Das modernisierte Gebäude vom Typ WBS-70 – dem meistgebauten Plattenbautyp der DDR – dient als wegweisendes Modell für die Sanierung großer Wohnbestände.
Die nächste Energiesprong on Tour-Exkursion am 06.03.2025 führt nach Hattingen.