Energiespar-Contracting: Als Kommune Vorteile nutzen
Stand: Februar 2022Bei der Energiewende spielen Städte, Gemeinden und Landkreise eine zentrale Rolle. Ein Ansatzpunkt sind die etwa 175.000 Gebäude in kommunaler Hand, deren Betrieb viel Energie in Form von Strom und Wärme erfordert. Doch ein ambitionierter Klimaschutz erfordert Personal und finanzielle Mittel – worüber viele Kommunen nicht im ausreichenden Maße verfügen. Unterstützung bietet das Contracting-Modellvorhaben der dena.
Warum Energiespar-Contracting?
An dieser Stelle setzt Energiespar-Contracting (ESC) an: Die Kommune beauftragt als Eigentümer Dienstleistungsunternehmen, sogenannte Contractoren, mit der Energieoptimierung ihrer Gebäude. Diese planen, realisieren und finanzieren bauliche und organisatorische Maßnahmen, um den Energieverbrauch, die damit verbundenen Kosten und den CO2-Ausstoß zu senken. Denkbar sind energieeffiziente Klima-, Raumluft- und Beleuchtungstechnik ebenso wie optimierte Steuerungs- und Regelungstechnik. Zudem können auch umfangreichere energetische Sanierungen an der Gebäudehülle durchgeführt werden, zum Beispiel indem alte Fenster ersetzt werden. Auch die Instandhaltung, den Betrieb und die Wartung der neuen Technik übernehmen die Contractoren. Zudem geben sie eine vertragliche Garantie auf die Einsparhöhe ab und weisen diese langfristig nach. Dafür erhalten sie einen Teil der Kostenersparnis. So werden Kommunen entlastet – im Hinblick auf ihre Finanzmittel und ihre Personalressourcen – und können gleichzeitig ihre Vorbildrolle in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz nachkommen.
Orientierung dank dena-Modellvorhaben
Bis 2025 unterstützt die dena mit „Co2ntracting: build the future!“ bis zu 100 Kommunen dabei, ihre Liegenschaften energetisch zu modernisieren. Dabei werden sie im gesamten Prozess von der Ausschreibung über die Vergabe bis hin zur Umsetzung kostenfrei von ESC-Beratenden unterstützt. Außerdem können sie ein bestehendes Netzwerk von ESC-Akteuren nutzen und sich regelmäßig über ihre Erfahrungen austauschen. Hintergrund: Zu sanierende Gebäude wie Schulen, Kitas, Rathäuser, Sportstätten, Stadthallen und Museen müssen einige Kriterien erfüllen: Die Energiekosten des Gebäudes oder des Gebäude-Pools müssen beispielsweise mindestens 150.000 Euro pro Jahr aufweisen, und die Kommunen müssen über die gesamte Vertragslaufzeit von in der Regel sieben bis zwölf Jahren Eigentümer sein. Entscheidend für den Erfolg ist zudem eine überzeugte Verwaltungsspitze in der Kommune, die das ESC-Projekt vorantreibt.
Mit einer Online-Infoveranstaltung klärt die dena am 24. Februar 2022 Interessierte noch detaillierter über Vorteile, Voraussetzungen und Ablauf eines ESC-Projekts in Kommunen auf. Weitere Themen sind, wie eine Contracting-Orientierungsberatung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert werden kann und welche Möglichkeiten das dena-Modellvorhaben bietet. Zudem erhalten Teilnehmende die Gelegenheit, offene Fragen direkt mit den Referenten zu klären.