Wie digitale Tools Gebäude klimafreundlicher machen
Stand: Februar 2022Apps und smarte Heizungen stehen für Komfort in Gebäuden. Eine neue Studie zeigt: Digitale Tools reduzieren auch CO2-Emissionen.
Heizungsanlagen mit Wetterprognosen steuern, die Effizienz von Heizungen überwachen oder den Stromverbrauch optimieren – das verspricht mehr Komfort und weniger Energieverbrauch. Doch wie sieht der Klimaschutzeffekt tatsächlich aus? Bisher fehlte es an wissenschaftlich fundierten Aussagen.
Eine vom Umweltbundesamt beauftragte Studie bringt nun etwas Licht ins Dunkle. Zentrales Ergebnis: Digitale Anwendungen in Gebäuden können schnell und mit relativ geringem finanziellen Aufwand zum Klimaschutz beitragen – vor allem dort, wo Klimaschutzmaßnahmen wie die energetische Sanierung von Gebäuden oder der Ausbau erneuerbarer Energien nicht sofort umsetzbar sind.
Zwei Beispiele:
Online-Effizienzüberwachung von Heizanlagen
Mangelnde Effizienz eines Wärmeerzeugers – ausgelöst zum Beispiel durch technische Defekte des Kessels oder Fehleinstellungen – können deutlich schneller festgestellt und behoben werden. Voraussetzung ist, dass relevante Betriebsparameter kontinuierlich gemessen und analysiert werden. Nötig dafür ist eine Steuerbox, die die Daten über Sensoren sammelt und an einen Server überträgt. Die Analyseergebnisse können in ein Kundenportal und eine App eingespeist sowie anlassbezogen automatisierte Warnmeldungen per Push-Nachricht, E-Mail oder SMS versendet werden. Im untersuchten Mehrfamilienhaus konnte der Heizenergieverbrauch um rund fünf Prozent reduziert werden.
Wetterprognosesteuerung von Heizanlagen
Die Dienstleistung setzt auf solare Wärmegewinne: Wenn für den weiteren Tagesverlauf deutlich höhere Außentemperaturen oder viel Sonneneinstrahlung erwartet wird, reduziert die Heizung die Wärmezufuhr in den Morgenstunden. Im Gebäude ist eine Steuerbox nötig, die Betriebsdaten an einen zentralen Server übermittelt. Diese werden mit den lokalen Wetterdaten abgeglichen und eine optimale Steuerung berechnet. In der Studie wurde ein Mehrfamilienhaus mit 22 Wohneinheiten untersucht. Der reduzierte Heizenergieverbrauch summierte sich in diesem Fall auf etwa zehn Prozent.