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BIM im Bestand: Leichter Bauen durch Digitalisierung

Stand: Juli 2025
Foto, eine Frau arbeitet in einem Büro an einem Computer

Building Information Modeling (BIM) wird oft nur mit Neubauten in Verbindung gebracht. Ein Leitfaden der Bundesarchitektenkammer zeigt die Vorteile der digitalen Planungsmethode im Bestand und gibt Anwendungstipps.

Ein Großteil aller Bauprojekte in Deutschland findet heute im Gebäudebestand statt. Gerade in diesem Bereich eröffnet BIM vielfach neue Möglichkeiten: Es erlaubt eine genauere Bestandsaufnahme, verbessert den Informationsfluss und erhöht die Planungssicherheit. Allerdings bringt der Einsatz im Bestand auch konkrete Besonderheiten rund um Vermessung und Bauaufnahme mit sich. Oft fehlen verlässliche Pläne entweder gänzlich oder in vorhandenen Plänen sind wichtige Informationen wie Umbauten oder verwendete Materialien nur ungenau dokumentiert.

Der Leitfaden „Digitalisierung und Bauen im Bestand“ der Bundesarchitektenkammer (BAK), der jüngst in einer zweiten Fassung erschienen ist, bietet Architektinnen und Architekten wie Auftraggebenden einen praxisnahen Überblick. Er zeigt wesentliche Vorteile auf und erklärt Technologien der digitalen Bestandserfassung von der Tachymetrie – der Präzisionsvermessung mit elektronischen Messgeräten – über Laserscanning und Drohnenbefliegung bis hin zu Künstlicher Intelligenz. Die neue Auflage des Leitfadens umfasst zudem neue Kapitel zu den Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Denkmalpflege.

Genauere Daten, bessere Analysen

Bei einem BIM-Projekt fließen die mithilfe digitaler Tools erhobenen Daten zur Geometrie des Gebäudes und zu den verbauten Materialien zunächst in ein digitales Gebäudemodell ein. Dieses Modell dient als Grundlage für den weiteren Planungsprozess. Im Bestand kann BIM dabei unterstützen, das Gebäude zunächst zu bewerten und wichtige Merkmale wie Belastbarkeit oder Brandschutz zu prüfen. Umfassende Bauwerksanalysen zu Schadstoffen, Materialien oder dem Tragwerk werden teils erst dadurch möglich. Dank der präzisen Datenlage kann BIM zudem bei der Vorfertigung von Bauteilen unterstützen und Projektlaufzeiten erheblich verkürzen – besonders hilfreich bei Sanierungen im bewohnten Zustand.

Gewinn für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

BIM-basierte Tools bieten im Sanierungsprozess wertvolle Potenziale zur Bewertung von Nachhaltigkeit und zur Förderung zirkulären Bauens. Sie unterstützen etwa dabei, eine digitalisierte Ökobilanz zu erstellen und mithilfe präziser CO2-Berechnungen zunächst die strategische Abwägung zwischen Abriss und Umbau zu treffen. Auch lassen sich Planungsentscheidungen im Umbauprozess gezielter auf ihre langfristige Umweltwirkung hin analysieren. Im Falle eines Rückbaus kann ein digital erfasstes Gebäudemodell zudem Hinweise auf wiederverwendbare oder recycelbare Materialien liefern.

Download des Leitfadens

Leitfäden

Digitalisierung und Bauen im Bestand

Die praxisnahe Handreichung unterstützt Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen sowie Auftraggebende, die die Digitalisierung für ihre Umbau-, Sanierungs- oder Erweiterungsprojekte nutzen möchten. Bundesarchitektenkammer e.V.

Stand: Mai 2025

PDF 2 MB

BAK: Netzwerkpartner des Gebäudeforums klimaneutral

Die Bundesarchitektenkammer e.V. (BAK) vertritt auf nationaler und internationaler Ebene die Interessen von ca. 140.000 Architektinnen, Landschaftsarchitekten, Stadtplanerinnen und Innenarchitekten gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Die Mitglieder der Bundesarchitektenkammer sind die 16 Länderarchitektenkammern (LAK).

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