• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

Bürogebäude „Morrow“

Dass ein hocheffizienten Wärme-, Kälte- und Lüftungskonzept auch bei Sanierungen gelingen kann, zeigt die Revitalisierung eines Bürohochhauses in der Frankfurt Innenstadt.

Foto, Außenaufnahme von mehrstöckigem Bürogebäude

Projekt

Im Frankfurter Westend wurde mit dem „Morrow“ ein Bürogebäude aus den 1960er Jahren revitalisiert. Auf 10 Etagen und knapp 10.000 m2 bietet das 30 Meter hohe Haus auch flexible Büroflächen. Besonders reizvoll sind die sieben Dachterrassen des markanten Gebäudes mit seinen zurückgestaffelten Geschossen. Sie schenken den hier Arbeitenden neben frischer Luft auch herrliche Ausblicke auf die Frankfurter Skyline.

Um hohe Umweltstandards zu erreichen, wurde die Gebäudetechnik im Zuge der Revitalisierung komplett neu aufgebaut. Die für den Betrieb eines Bürogebäudes erforderlichen Lüftungs- und Klimaanlagen zählen häufig zu den großen Energieverbrauchern. Anders im „Morrow“. Hier wurden unter anderem äußerst energieeffiziente Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme installiert: Multifunktionale Wärmerückgewinnungs-Systeme auf Basis der Gegenstrom-Schicht-Wärmetauscher(GSWT)-Technologie der Firma SEW schaffen hier energieeffizient gute Luft und zu jeder Jahreszeit angenehme Temperaturen: Das System ermöglicht es der verbrauchten und abgeführten Luft (Fortluft) je nach Bedarf Kälte oder Wärme zu entziehen und anschließend der durch die zentrale Außenluftansaugung ins Gebäude geleiteten Außenluft wieder zuzuführen. Somit muss die Luft weniger erwärmt oder gekühlt werden; das sorgt für Energieeinsparungen.  

  • Energieeffizienz
  • Nichtwohngebäude
  • Sanierung
Stand: Juni 2023

Bautafel:

PROJEKTART
Revitalisierung Bürogebäude, 12 Geschosse, 10.000 m²

JAHR
Installiert 2020

GSWT®-SYSTEM IM EINSATZ
GSWT®-M75-System WRG/NE/IAVK/EKRG/FK/IKM

THERMISCHE LEISTUNG WÄRMETAUSCHER (HEIZEN/KÜHLEN)
Wärmerückgewinnung (WRG) bis zu 230 kW Heizen, Kälterückgewinnung (KRG) bis zu 115 kW Kühlen

HEIZ-/KÜHLLEISTUNG
140 kW Heizen, 85 kW Kühlen

VORLAUF-TEMPERATUR WÄRMETAUSCHER (HEIZEN/KÜHLEN)
40 °C Heizen
9 °C Kühlen

RÜCKLAUF-TEMPERATUR WÄRMETAUSCHER (HEIZEN/KÜHLEN)
35 °C Heizen
17 °C Kühlen

MEDIUM PRIMÄRKREIS
Wasser-Glykol-Gemisch, Glykol-Anteil: ca. 22 %

Diese Inhalte können nicht angezeigt werden, da die Marketing-Cookies abgelehnt wurden. Klicken Sie hier , um die Cookies zu akzeptieren und den Inhalt anzuzeigen!

Herausforderungen

Wegen der fantastischen Aussicht und der Möglichkeit an der frischen Luft zu arbeiten stand schon bei der Planung der Revitalisierung fest, dass die sieben Dachterrassen des zurückgestaffelten Bürokomplexes für die Mitarbeitenden nutzbar sein sollten. Damit konnten diese Flächen nicht mehr für technische Anlagen wie beispielsweise zur Gebäudekühlung genutzt werden.

Da die GSWT-Technologie von SEW deutlich mehr kann als nur Wärme rückzugewinnen, war es überhaupt möglich, die gesamte Rückkühlung über das GSWT-Wärmerückgewinnungs-System laufen zu lassen. So wurde beispielsweise die komplette Kältetechnik in das Gebäude integriert – noch dazu platzsparend im Untergeschoss. Die Dachterrassen bleiben somit frei, sind begrünt und schenken den Arbeitenden schöne Aussicht auf die Skyline und Outdoor-Arbeitsplätze.

Ziele & Erfolge

Das Bürogebäude „Morrow“ wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Platin ausgezeichnet. Diese höchste Bewertungsstufe erhalten nur Bauten, die weit überdurchschnittlich die Nachhaltigkeitskriterien in den Kategorien ökologische, soziokulturelle/funktionale und ökonomische Qualität erfüllen.

Eine der vielen Stellschrauben auf dem Weg zu einem nachhaltigen Gebäude ist beim „Morrow“ die Wärme- und Kälterückgewinnungstechnik, da sie es ermöglicht, das Wärme- oder Kältepotenzial der Abluft, das bei der Nutzung von Heizungs- und Klimaanlagen entsteht, zurückzugewinnen und wiederzuverwenden. Bei einer Luftmenge von 28.500 m³/h und einem Austauschgrad von 76 Prozent erreicht das GSWT-System des „Morrow“ die höchste Kategorie der Klassen für Wärmerückgewinnung gemäß der DIN 13053-2012, die H1. Damit werden 230 kW Heizleistung, 115 kW Kälteleistung und 385 kW Rückkühlleistung eingespart.

Eine der auf den Bedarf des Bürogebäudes angepassten Funktionen des Systems ermöglicht es auch, die EDV-Server mittels kalter Außenluft im Winter- und in der Übergangszeit zu kühlen. Insgesamt lassen sich etwa 45 Prozent maschinelle Kälte einsparen. Unabhängig davon können bis zu einer Außenlufttemperatur von ≤ 10 °C 40 kW freie Kälte zusätzlich zur Verfügung gestellt werden.

Neben der energetischen Optimierung der Anlagen trennt das System bauartbedingt Abluft und Zuluft, was eine Übertragung von Keimen und Schadstoffen über das WRG-System unmöglich macht. In das WRG- und KRG-System lassen sich bei Bedarf jederzeit Zusatzfunktionen integrieren.

Planung

Fachleute der Planung, dem Ingenieurwesen, der Architektur als auch Installierende und Herstellende müssen bei diesem System zur Wärme- und Kälterückgewinnung gut zusammenarbeiten, um die bestmögliche Lösung zu finden. Dabei stellte das Schnittstellenmanagement von SEW sicher, dass alle Anforderungen präzise umgesetzt werden. Im intensiven Austausch mit allen betroffenen Gewerken und Anbietern gewährleistet das Kempener Unternehmen die Koordination und den Informationsfluss auch bei komplexeren oder kniffligen Fragen. Denn die Mitarbeiter des Systemanbieters wissen aufgrund der langjährigen Erfahrung, wo Probleme auftauchen könnten und was daher bei der Planung berücksichtigt werden muss.

Die Installation des komplexen Systems hat eine Frankfurter Firma übernommen.

Kontakt & Akteure

Logo, SEW GmbH
Ihr persönlicher Kontakt

SEW GmbH

E-Mail schreiben
Foto, Nahaufnahme von mehreren Stecknadeln in einer Pinwand, die mit Bindfäden untereinander verbunden sind.
Akteure

BAUHERR Art-Invest Real Estate und Red Square

ARCHITEKTUR caspar.schmitzmorkramer

TRAGWERKSPLANUNG Knippers Helbig GmbH

GEBÄUDETECHNIK Bähr Engineering GmbH

BRANDSCHUTZ nees Ingenieure GmbH

BAUPHYSIK Drees+Sommer Advanced Building Technologies GmbH

INGENIEURBÜRO Planungsgruppe Schneider & Partner, Kamp-Lintfort

ENERGIEBERATER Greaid GmbH, Karben

AUSFÜHRENDER ANLAGENBAU HKLS-Haustechnik GmbH, Frankfurt a. M.