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Neuer AKH-Leitfaden: Ökobilanzierung in der Praxis

Stand: September 2025
Foto, Eine Person mit einem blauen Hemd tippt auf einem Laptop. Auf dem Tisch liegen Pläne, Dokumente und Schreibutensilien. Eine Tasse steht neben dem Laptop.

Wie lassen sich die CO2-Emissionen eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus senken? Ein neuer Leitfaden zeigt, wie Ökobilanzierung zum festen Bestandteil des Planungsalltags wird – verständlich, praxistauglich und mit Beispielen.

Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und ESG-Kriterien – wer heute baut, saniert oder umnutzt muss den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes in seinem Lebenszyklus von Anfang an mitdenken. Die Methode der Ökobilanzierung bietet hierfür ein wirksames Instrument, ist jedoch selten systematisch im Planungsalltag verankert. Der neue Leitfaden der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) unterstützt Planende nun mit konkreten Hinweisen und bietet einen umfassenden Überblick zu den Rahmenbedingungen für nachhaltigeres Bauen und Sanieren – von der EU-Gebäuderichtlinie bis zum deutschen Klimaschutzgesetz.

Ökobilanzierung als Entwurfswerkzeug

Die Ökobilanz bewertet die THG-Emissionen eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus. Analog zur Kostenplanung beginnt die THG-Optimierung ab Leistungsphase 1. Typologie-Kennwerte und Flächenangaben helfen hier bei einer ersten Vorabschätzung. In der Planung werden Konstruktionen, Bauteilmengen und Materialien mithilfe bauteilbezogener Emissionskennwerte – etwa aus BKI, BNB oder DGNB – hinsichtlich ihrer Klimawirkung verglichen. Grundlage dafür sind funktional vergleichbare Eigenschaften wie beispielsweise U-Werte. Die Ergebnisse fließen schließlich in Förderanträge, Zertifizierungen und ESG-Berichte ein.

Was bringt’s konkret? Ergebnisse aus einem Beispielprojekt

Am Beispiel eines siebengeschossigen Wohnungsbaus mit über 4.000 m2 Nutzfläche veranschaulicht der Leitfaden die THG-Einsparpotenziale verschiedener Bauweisen. 

  • Re-Use-Bauweise (ohne Keller): bis zu 60 Prozent CO2-Einsparung gegenüber einer mineralischen Standardkonstruktion.
  • Sanierung eines Bestandsgebäudes: rund 70 Prozent weniger THG-Emissionen im Vergleich zum mineralischen Neubau.
  • Holzständerwand statt Kalksandsteinwand: reduziert die CO2-Emissionen um 54 Prozent. 

Die Analyse zeigt: Decken, Außenwände und Untergeschosse machen im Neubau den größten Teil der CO2-Emissionen aus – hier liegt das größte Einsparpotenzial.

Download des Leitfadens

Mehr Informationen finden sich in der Publikation „Ökobilanzierung in der Praxis. Leitfaden zum klimagerechteren Planen & Bauen“ der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH).

Leitfäden

Ökobilanzierung in der Praxis – Leitfaden zum klimagerechteren Planen & Bauen

Dieser Leitfaden soll Planerinnen und Planern bereits in einer frühen Planungsphase praktische Hilfestellung bei der Erstellung von Ökobilanzen geben und zeigen, wie Holz zur Reduktion von Emissionen und zur Ressourcenschonung eingesetzt werden kann.

Stand: Mai 2025

PDF 678 KB

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