• Gebärdensprache
  • Leichte Sprache
  • Gebärdensprache
  • Leichte Sprache

Klimaanpassung: Was auf die Baubranche zukommt

Stand: November 2025
Grafik, Illustration mit Erde, Thermometer, zwei Häusern und Text "Bis zu 237 Mrd. € Investitionen bis 2035" auf orangefarbenem Hintergrund.

Überflutete Keller, überhitzte Dachgeschosse, beschädigte Fassaden – der Klimawandel stellt Gebäude vor wachsende Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt, was das für Baupraxis und Marktpotenziale bedeutet.

Gebäude müssen künftig deutlich besser gegen Extremwetter gewappnet sein. So können Verschattung, Wärmedämmung oder Grünfassaden gegen Hitze helfen. Vor Starkregen wiederum schützen erhöhte Fensterschachtschwellen, Drainagesysteme oder Rückstauklappen. Was das für die Branche bedeutet, hat aktuell die Prognos AG untersucht. Ihre Studie analysiert zwei Klimaszenarien (leichter und starker Wandel), die an die Definitionen des Weltklimarats anknüpfen, sowie fünf Wetterextreme (Hitze, Starkregen, Hochwasser, Hagel/Sturm, Gewitter) und 19 konkrete bauliche Maßnahmen – im Bestand wie im Neubau, für Wohn- und Nichtwohngebäude.

Was der Wandel kostet und wie die Branche profitieren kann

Die Prognose zeigt einen massiven Investitionsbedarf. Bei einem leichten Wandel – bei dem der Temperaturanstieg laut Weltklimarat auf maximal 2 Grad Celsius begrenzt werden kann – belaufen sich die nötigen Investitionen bis 2035 auf 137 Milliarden Euro, davon 86 Prozent für Bestandsgebäude. Bei einem starken Klimawandel, sprich einer Erderwärmung von mehr als 4 Grad Celsius, steigt der Bedarf auf 237 Milliarden Euro. Diese Investitionen sind aber nicht nur Kostenfaktor, sondern auch ökonomisches Potenzial, und bieten der Branche Wachstumschancen. Gleichzeitig braucht es mehr qualifiziertes Personal: Für die Umsetzung der Maßnahmen wären im stärkeren Klimawandelszenario rund 15.300 zusätzliche Vollzeitstellen nötig. Diese verteilen sich in etwa zu gleichen Teilen auf Maßnahmen zur Hitzeanpassung, zur Starkregenvorsorge sowie zur Bewältigung weiterer Extremwetterereignisse wie Hochwasser, Hagel, Sturm und Gewitter.

Das Anpassungstempo an den Klimawandel ist aktuell deutlich zu langsam. Klimaanpassung erfolgt oft nur reaktiv – ein Extremereignis tritt ein und richtet Schäden an. Erst im Nachgang werden Investitionen getätigt, die künftige Schäden verhindern sollen. Doch je weiter der Klimawandel fortschreitet, desto häufiger und intensiver werden die Extremereignisse. Wer vorausschauend und nachhaltig bauen will, muss daher mögliche zukünftige Belastungen berücksichtigen.

Was Betriebe jetzt tun können

Klar ist: Klimaanpassung ist kein optionales Extra – sie ist Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Gebäuden. Der Markt für Klimaanpassungen entwickelt sich entsprechend zu einem wichtigen Wachstumsfeld. Das heißt für Betriebe: Wer heute auf klimaresiliente Planungen, Systeme und Produkte setzt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile. Es lohnt sich, in die Weiterbildung der Mitarbeitenden zu investieren. Das betrifft nicht nur klassische Bauleistungen, sondern auch Beratungsangebote, integrale Planung, Monitoring und Wartung.

Download der Studie

Mehr Informationen finden sich in der Prognos-Studie „Klimaangepasste Gebäude. Zukunftssicherheit und Wachstumschance für die Bauwirtschaft“ , die der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) beauftragt haben:
 

Studien & Berichte

Klimaangepasste Gebäude – Zukunftssicherheit und Wachstumschance für die Bauwirtschaft

Die Studie untersucht die konkreten ökonomischen und personellen Chancen sowie Bedarfe, die sich aus der Anpassung des Gebäudebestands für die Bauwirtschaft ergeben.

Stand: Juni 2025

PDF 1 MB

Das könnte auch interessant sein

Foto, Luftaufnahme von München mit den Zwiebeltürmen der Frauenkirche im Vordergrund und der Alpenkette am Horizont

Klimaresilienz

Klimaresilienz beschreibt die Fähigkeit eines Gebäudes oder eines Quartiers, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und widerstandsfähig zu sein.

Mehr erfahren
Foto, zwei Handwerker arbeiten an der Fassade eines Neubaus aus Holz.

Gebäudehülle

Die Gebäudehülle trennt das Innenvolumen von der äußeren Umgebung oder anderen Bauteilen. Sie umfasst sämtliche Außenbauteile eines Gebäudes.

Mehr erfahren