Schutz vor Hitze, Starkregen und Sturm: So werden Gebäude klimaresilienter
Stand: Juli 2025
Mehr als zwölf Millionen Menschen in deutschen Städten sind von extremer Hitze betroffen – das meldet der diesjährige Hitzecheck der Deutschen Umwelthilfe. Gleichzeitig nehmen Starkregen, Hagel oder Trockenheit weiter zu. Doch wie lassen sich Gebäude besser gegen die zunehmenden Wetterextreme wappnen? Zentrale Maßnahmen im Überblick.
Die Auswirkungen des Klimawandels sind immer deutlicher spürbar – dennoch sind viele Gebäude noch nicht ausreichend auf die veränderten Bedingungen vorbereitet. Besonders in Großstädten treffen dichte Bebauung, wenige Grünflächen und ein hoher Versiegelungsgrad auf steigende Temperaturen im Sommer. Die Folge: überhitzte Innenräume und gesundheitliche Belastungen. In ländlichen Regionen können lange Trockenphasen zu Rissen in tonigen Böden führen und die Statik des Gebäudes beeinträchtigen. Küstenregionen wiederum haben verstärkt mit Sturmböen zu kämpfen, die Dachaufbauten und Fassadenteile gefährden können.
Gebäude frühzeitig anpassen
Klar ist: Extreme Wetterereignisse werden weiter zunehmen – wenn auch mit regional unterschiedlichen Ausprägungen. Schon heute lässt sich abschätzen, welche Anforderungen Gebäude künftig erfüllen müssen. Frühzeitige Maßnahmen helfen, langfristig Schäden zu vermeiden und Betriebskosten zu senken, etwa durch weniger Kühlbedarf im Sommer. Fünf zentrale Maßnahmen für klimaresiliente Gebäude:
- Sonnenschutz: Ein guter Sonnenschutz zählt zu den wirksamsten Hitzeschutzmaßnahmen. Außenliegende Verschattungselemente wie Jalousien, Markisen oder bewegliche Lamellen sind dabei deutlich effektiver als innenliegende Elemente wie Vorhänge. Auch begrünte Fassaden kühlen und verbessern zusätzlich das Mikroklima.
- Wärmedämmung: Eine gute Wärmedämmung spart nicht nur Heizkosten, sondern hält auch die Sommerhitze draußen. Besonders wirksam sind Dämmstoffe mit niedriger Wärmeleitfähigkeit.
- Wärmespeichernde Baustoffe: Materialien wie Beton, Lehm oder Ziegel speichern tagsüber Wärme und geben diese nachts wieder ab. Innenliegende, unverkleidete speicherfähige Baustoffe erzielen hier den größten Effekt.
- Regenschutz: Dauerhafte Feuchtigkeit kann zu Frostschäden, Schimmel oder reduziertem Wärmeschutz führen. Dachüberstände, Regenrinnen und Fallrohre lenken Regenwasser von der Fassade weg und schützen vor Feuchtigkeit und Nässe.
- Natürliche Lüftung: Wie Fenster in Gebäuden angeordnet sind, entscheidet darüber, ob eine natürliche Lüftung möglich ist. Bei der besonders effizienten Querlüftung müssen Fenster etwa auf zwei gegenüberliegenden Seiten angebracht sein – was besonders zur Kühlung in Schlaf- und Arbeitsräumen wichtig ist.
Kosten und Förderung
Viele der Maßnahmen erfordern zunächst Investitionen, rechnen sich aber durch niedrigere Betriebs- und Wartungskosten bereits nach wenigen Jahren. Zusätzlich helfen Fördermittel, die Kosten zu senken und die Amortisationszeit zu verkürzen.
Sowohl Wärmedämmung als auch Sonnen- und Regenschutz werden über BEG-Einzelmaßnahmen mit bis zu 15 Prozent gefördert. Wer einen individuellen Sanierungsfahrplan nutzt, erhält weitere 5 Prozent iSFP-Bonus.
Zudem unterstützen kommunale Klimaanpassungsprogramme, und es gibt steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Eigentümerinnen und Eigentümer.
Rechenbeispiel
In einem konkreten Rechenbeispiel für eine Fassadendämmung mit Sonnenschutz für ein Wohngebäude aus dem Jahr 1965 werden Maßnahmen, Kosten, Einsparungen und Amortisation erläutert:
Neuer Themenbereich zu Klimaresilienz
Mehr Informationen zu den klimabedingten Auswirkungen auf Quartiere und Gebäude sowie entsprechende Anpassungsstrategien und -maßnahmen finden sich im neuen Themenbereich “Klimaresilienz”.