Energiewende: Maßnahmen kommunizieren – aber wie?
Stand: Juli 2024Eine erfolgreiche Energiewende braucht nicht nur innovative technische Lösungen, sondern auch eine gute Kommunikation. Das Gebäudeforum klimaneutral zeigt an drei konkreten Best-Practice-Beispielen, wie das gelingen kann.
Die Energiewende setzt voraus, dass Bürgerinnen und Bürgern aktiv mitwirken – das ist mittlerweile zur Binsenweisheit geworden. Dabei ist die Zustimmung für die Energiewende in der Bevölkerung grundsätzlich hoch. Schwieriger ist es hingegen, die Notwendigkeit damit verbundener Maßnahmen zu vermitteln. Wie also lassen sich die Vorteile objektiv und nachvollziehbar verdeutlichen? Wie kann mit möglichen Sorgen und Befürchtungen umgegangen werden? Und wie lässt sich im Idealfall sogar Begeisterung wecken? Besonders gut zeigen das Projekte in kleinen Kommunen und auf Quartiersebene. Ihr Vorteil: In der Regel besteht eine größere Nähe zwischen Entscheidungsträger und Bürgerinnen und Bürgern, Abstimmungsprozesse sind kürzer und weniger komplex. Dementsprechend lassen sich einzelne Kommunikationsstrategien hier oft leichter nachvollziehen.
Drei Punkte für eine gute Kommunikation
Das Gebäudeforum klimaneutral hat drei Projekte mit einer hohen Bürgerbeteiligung ausgewählt und dabei die Art der Kommunikation und der Beteiligungsformate betrachtet. Die ausgewählten Projekte in Meldorf, Hürup und Bottrop haben für die lokale Energiewende schon heute große Fortschritte erzielt: Die Stadt Bottrop hat es geschafft, den eigenen CO2-Ausstoß in einem Zeitraum von zehn Jahren zu halbieren. In Meldorf und Hürup wird derzeit ein Nahwärmenetz umgesetzt, das nahezu klimaneutral sein wird. In allen drei Projekten gibt es regelmäßige Informationsveranstaltungen und individuelle Beratungen. Diese Punkte haben sich bei allen drei Projekten als wichtig erwiesen:
1. Das richtige Format wählen
Um möglichst viele unterschiedliche Akteure zu erreichen, müssen unterschiedliche Kommunikationskanäle angeboten werden. Die persönliche Kommunikation – etwa in Form von Informationsveranstaltungen oder Sprechstunden – ist für eine vertrauensvolle Ebene zwischen allen Beteiligten unerlässlich. Etwaige Missverständnisse können direkt geklärt und Kritikpunkte oder Befürchtungen offen geäußert werden. Darüber hinaus sind aber auch Online- und Videoberatungen wichtig, durch die gerade jüngere Zielgruppen erreicht werden.
2. Nachvollziehbare Argumente anbieten
Nur wenn das Ziel und die Schritte dahin nachvollziehbar sind und auch Vorteile – ob finanziell oder bezogen auf Lebensqualität – für die Menschen vor Ort bereithält, lassen diese sich auch dafür begeistern. Ein weiteres wichtiges Argument ist die lokale Verankerung der Akteure und der Verbleib der Gewinne in der Region.
3. Regelmäßig kommunizieren
Das A und O einer guten Kommunikationsstrategie ist die Kontinuität. Bürgerinnen und Bürger müssen regelmäßig über Fortschritt und Hürden informiert werden. Und: Nur mit einer langfristig angelegten Kommunikationsstrategie können auch diejenigen erreicht und motiviert werden, die nicht sowieso schon an der Thematik interessiert sind.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen finden sich auf der Themenseite „Kommunikationsstrategien in der energetischen Quartiersentwicklung“ des Gebäudeforums klimaneutral:
Kommunikationsstrategien in der energetischen Quartiersentwicklung