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Allrounder Wärmepumpe: Kühlen inklusive

Stand: Mai 2025
Foto, Lavendelblüten im Vordergrund und ein Wärmepumpe vor einer hellgrauen Wand im Hintergrund.

Wärmepumpen sind nicht nur besonders effiziente und umweltschonende Heizungen – sie können im Sommer auch zur Kühlung beitragen. Die technischen Optionen und Voraussetzungen im Überblick.

Im Winter entzieht die Wärmepumpe der Umwelt Wärme und macht sie für das Heizen nutzbar. Im Sommer lässt sich die Wärmepumpenanlage auch zum Kühlen nutzen. Dabei gibt es zwei Varianten: die effiziente, aber nur moderat kühlende passive Kühlung und die leistungsstärkere, aber kostspieligere aktive Kühlung.

Passive Kühlung: Effizienter Cool-down

Bei einer passiven Kühlung wird überschüssige Wärme aus dem Gebäudeinneren in das Erdreich zurückgeführt. Sie funktioniert über eine normale Umwälzpumpe, die Wärmepumpe muss nicht aktiv betrieben werden. Dadurch verursacht die passive Kühlung kaum zusätzliche Stromkosten. In einem Einfamilienhaus mit rund 150 m2 Wohnfläche betragen die jährlichen Betriebskosten nur etwa 50 bis 100 Euro. Die Temperierung fällt moderat aus und kann eine klassische Klimaanlage nicht vollständig ersetzen.

Höhere Leistung mit aktiver Kühlung

Wer mehr Kühlleistung wünscht, kann auch auf eine aktive Kühlung setzen. Dabei übernimmt der Kompressor die Arbeit, der Kühlkreislauf wird aktiv betrieben. Das senkt die Temperatur deutlich, erhöht aber auch den Energieverbrauch. Voraussetzung dafür ist ein reversibler Kältemittelkreislauf. Je nach Gebäude und gewünschter Raumtemperatur liegen die jährlichen Stromkosten zwischen 300 und 600 Euro.

Nachrüsten möglich

Für eine Wärmepumpe mit aktiver Kühlfunktion fallen in der Regel Mehrkosten von 1.000 bis 3.000 Euro an. Viele bestehende Anlagen lassen sich jedoch nachrüsten – erforderlich sind ein 4-Wege-Ventil, ein zweites Expansionsventil und eine angepasste Steuerung. Die Kosten liegen bei etwa 1.000 Euro. Vor dem Umbau sollte geklärt werden, ob der Garantieanspruch beim Hersteller bestehen bleibt.

Flächen- oder Luftheizung: Ideal auch für Kühlung

Als Kühlfläche eignen sich Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen. Hintergrund: Eine größere Fläche ermöglicht es, mehr Wärme aufzunehmen und die Raumtemperatur gleichmäßig abzusenken. Auch mit Luft-Luft-Wärmepumpen (Multi-Split-Geräten) wird direkt und somit schnell die Raumluft gekühlt. Weniger geeignet sind hingegen herkömmliche Heizkörper, da sie auf höhere Vorlauftemperaturen ausgelegt sind.

Das ist zu beachten

Um Kondenswasserbildung an den Heizflächen zu vermeiden, muss beim Kühlen mit der Wärmepumpe der Taupunkt beachtet werden. Dieser gibt die Temperatur an, bei der die Luftfeuchtigkeit zu kondensieren beginnt. Die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe sollte daher stets oberhalb des Taupunkts liegen. Zusätzlich ist ein präzise arbeitendes Raumthermostat erforderlich, um die Temperatur zu regulieren – andernfalls drohen Feuchtigkeitsschäden.

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Wärmepumpen

Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt Wärme, hebt dann das Temperaturniveau und liefert ein Vielfaches der eingesetzten Energie als Nutzwärme. Wird eine Wärmepumpe auf Basis erneuerbarer Energien betrieben, erfolgt die Wärmeerzeugung CO2-neutral.

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Geothermie

Die Geothermie bezeichnet die Nutzung der im Erdinneren gespeicherten Wärme für die Versorgung von Gebäuden, Quartieren bis hin zu Städten oder auch für die Stromerzeugung. Es ist die oberflächennahe und tiefe Geothermie zu unterscheiden.

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