Ansatz
Das modulare Wandsystem basiert auf dem schnell nachwachsenden Leichtbauholz Paulownia (Kiriholz), das in modularen Elementen verarbeitet wird. Durch die Kombination mehrerer Achtkantprofile mit Hohlräumen, die mit mineralischen Schüttungen gefüllt sind, entsteht ein innovatives Bauteil für den Holzbau. Ziel ist es, eine ökologische und zugleich leistungsfähige Alternative zu herkömmlichen Holzbauweisen bereitzustellen, die Wärmedämmung, Brandschutz und statische Tragfähigkeit vereint.
Das System ist auf Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit ausgelegt: Die Elemente bestehen zu 100 Prozent aus Holz, werden mit Holzdübeln verbunden und kommen gänzlich ohne Klebstoff oder Metall aus. Dies ermöglicht einen sortenreinen Rückbau und die Wiederverwendung der Materialien. Die Vorfertigung im Werk sowie die schnelle Montage vor Ort reduzieren Bauzeit und Ressourcenverbrauch.
- Baustoffe
- Innovation
- Zirkuläres Bauen
Datenblatt:
Themenfeld
Holzbau / Nachhaltige Wandsysteme
Art der Innovation
Bauteil
Reifegrad
Marktreif / wird aktuell bereits umgesetzt
Initiator
Unternehmen
Herausforderungen
Kiriholz ist um einiges weicher als andere Holzarten, was die Verbindung der Module ohne die Unterstützung von Leim erschwert. Die Lösung: scharfkantig gefräste Dübel, sodass die Oberfläche der Dübel doppelt so groß ist wie das Bohrloch. Damit entsteht eine feste und belastbare Konstruktion.
Generell stellte die Entwicklung besondere Anforderungen an die Kombination von Leichtbau und Leistungsfähigkeit:
- Geringe Rohdichte des Kiriholzes erforderte konstruktive Anpassungen und die Integration von Füllmaterialien.
- Hohe Dämmleistung wurde durch mineralische Schüttungen und zusätzliche Dämmschichten erreicht.
- Brandschutz bis REI 90 bei 22,5 cm Wandstärke.
- Entwicklung serientauglicher, maßgenauer Vorfertigung für einfache Montage.
- Konsequent klebstoff- und metallfreie Verbindungstechnik für Rückbaubarkeit und Kreislauffähigkeit.
Ziele & Erfolge
Das modulare Kiriholz-Wandsystem verfolgt mehrere Ziele:
- Nachhaltigkeit: Nutzung eines schnell wachsenden, CO2-bindenden Holzes.
- Energieeffizienz: U-Wert 0,19 W/(m2·K).
- Brandschutz: REI 90 bei 22,5 cm Wandstärke.
- Statik: hohe Druck- und Scheibenkräfte möglich.
- Kreislauffähigkeit: sortenreiner Rückbau durch rein mechanische, lösbare Verbindungen.
Das Holz für das modulare Wandsystem wird aus bio-zertifizierten Anbauflächen in Deutschland sowie aus ökologisch bewirtschafteten Plantagen in Spanien produziert – ohne Waldrodung.
Damit bietet das System eine praxistaugliche Lösung für ökologisches und ressourcenschonendes Bauen und unterstützt die Prinzipien der Circular Economy.
Zahlen & Daten
Jahre für neues Holz
Nach der Ernte treibt der Kiribaum von selbst wieder aus, sodass alle drei Jahre neues Holz für den modularen Holzbau geerntet werden kann.
Tonnen CO₂ gespeichert
Ein Einfamilienhaus mit modularen Kiri-Holz-Wänden speichert bis zu 50 Tonnen CO₂.
Weitere Zahlen und Daten
- Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert): 0,19 W/(m2·K)
- Feuerwiderstand: REI 90 (22,5 cm Wandstärke)
- Wärmedämmung: λ = 0,09 W/mK
- Rohdichte Kiriholz: ca. 250 kg/m3
- Trocknungsschwindmaß: tangential 2,46 Prozent, radial 0,69 Prozent
- Aufnehmbare Wanddruckkraft: bis 1.000 kN
- Verbindungstechnik: ausschließlich mechanisch (Dübel), kein Kleber oder Metall
- Rückbau: sortenrein trennbar, hohe Wiederverwertbarkeit der Materialien
Akteure & Links
Weiterführende Informationen
Themenseite zu Paulownia
Auf einer Themenseite zu Paulownia bietet das Gebäudeforum weitere, umfassende Informationen zum schnellwachsenden, robusten und leichten Baustoff: