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Baustoffe: Innendämmung mit biobasierten Materialien

Stand: Oktober 2024
Foto, Aufbau einer Wand mit Innendämmung aus Schilfmatten und Lehmputz

Innendämmungen bieten eine gute Alternative, wenn eine Außendämmung nicht möglich ist. Besonders vorteilhaft sind dabei biobasierte Materialien: Sie wirken sowohl wärmedämmend als auch feuchtigkeitsregulierend. Drei Varianten im Überblick.

Ist eine Außendämmung aufgrund baulicher oder rechtlicher Hürden nicht möglich, ist eine Innendämmung eine sinnvolle Lösung. Beispielsweise kann bei denkmalgeschützten Gebäuden die Fassade auf diese Weise erhalten bleiben. Mit einer fachgerechten Planung und Umsetzung können die Vorteile der Innendämmung optimal genutzt werden. Biobasierte Dämmstoffe sind zudem eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien.

Biobasierte Dämmstoffe im Überblick

Eine gute Wärmedämmung, effektive Feuchtigkeitsregulierung sowie eine oft regionale Produktion – biobasierte Dämmstoffe zeichnen sich durch verschiedene vorteilhafte Eigenschaften aus. Damit bieten sie ökologische Lösungen für unterschiedlichste Bauanforderungen. Drei mögliche Optionen sind:

Stroh

Stroh ist einer der ältesten natürlichen Dämmstoffe und fällt in großen Mengen als landwirtschaftliches Nebenprodukt an. Es wird heute wieder verstärkt in Form von Strohballen oder als Einblasdämmung im Bauwesen eingesetzt.

  • Strohballen bieten neben einer guten Wärmedämmung und Feuchtigkeitsregulierung auch eine natürliche Schallisolierung. Zudem sind Strohballen vollständig biologisch abbaubar.
  • Einblasdämmungen mit Stroh sind ideal für schwer zugängliche Hohlräume in Wänden, Decken und Dächern. Diese Methode gewährleistet eine fugenfreie und setzungssichere Dämmung, da das Material durch spezielle Maschinen eingebracht wird und sich perfekt an die Gegebenheiten anpasst.

Holzfaser

Holzfaser-Dämmstoffe sind bereits seit Jahrzehnten im Einsatz. Mögliche Varianten sind unter anderem Holzfaserdämmplatten, Matten und Einblasdämmstoffe.

  • Holzfaserplatten bieten eine stabile Struktur, die sich leicht in Wänden, Decken und Dächern anwenden lässt. Sie sind ideal für die Innendämmung geeignet, da sie eine hervorragende Wärmedämmung bieten und Schall effektiv reduzieren.
  • Einblasdämmstoffe aus Holzfaser bieten eine flexible und effiziente Möglichkeit, Hohlräume in Wänden, Dächern oder Zwischendecken zu dämmen. Sie lassen sich schnell und gleichmäßig verteilen, wobei auf eine ausreichende Verdichtung geachtet werden muss, um Setzungen zu vermeiden. Zudem sind Einblasdämmstoffe besonders nützlich bei der Sanierung bestehender Gebäude, da sie sich an unregelmäßige Formen und schwierige Zugänge anpassen können.

Lehm, Ton und Kalk

Lehm und Kalk kommen bei der Innendämmung mit nachwachsenden Rohstoffen als Putz, Bindemittel und Plattenwerkstoffe in Verbindung mit Pflanzenfasern zum Einsatz. Zu der breiten Produktpallette zählen etwa Lehm- oder Tonputze, Leichtlehmplatten, Lehmbauplatten oder Hanf-Lehm-Platten, die speziell für den Einsatz in Innenräumen entwickelt wurden. Lehm ist ideal für feuchtigkeitsbelastete Räume, da er kapillaraktiv ist. Zusätzlich wird die Schalldämmung verbessert. Kalk bietet durch seine alkalischen Eigenschaften einen natürlichen Schutz vor Schimmel. Die Wahl des richtigen Materials sollte immer auf den spezifischen Dämmstoff und die Raumsituation abgestimmt werden, um die ideale Kombination aus Dämmwirkung und Feuchtigkeitsmanagement zu erreichen.

Generell erfordern biobasierte Dämmstoffe spezielle Kenntnisse bei der Verarbeitung. Daher ist es wichtig, dass die Installation von zertifizierten Fachleuten durchgeführt wird, um eine optimale Dämmwirkung zu gewährleisten. Eine sorgfältige Planung und Ausführung sind zudem entscheidend.

Tipp: Kombination von Innendämmung mit Flächenheizung

Wer die Gelegenheit für weitere Sanierungsmaßnahmen nutzen möchte, kann eine Innenraumdämmung gut mit der Installation von Flächenheizungen an der Wand kombinieren. Sie sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung, reduzieren die Raumfeuchtigkeit und wirken schimmelhemmend. Zudem benötigen sie niedrigere Vorlauftemperaturen als normale Heizkörper und lassen sich besonders gut zusammen mit Wärmepumpen einsetzen.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Innendämmung finden sich auf der Themenseite Innendämmung mit biobasierten Dämmstoffen.

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Detaillierte Infos zu innovativen Wandheizungen können dem Best-Practice-Portal entnommen werden.

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