Serielle Sanierung: Auch für's Eigenheim
Stand: Juni 2025
Serielle Sanierungen kommen bislang vor allem bei Mehrfamilienhäusern zum Einsatz. Jetzt hält die Sanierungsmethode zunehmend auch im Einfamilienhaus-Segment Einzug. Ein neues Informationspaket bietet einen Überblick.
Rund 80 Prozent der Bestandsgebäude in Deutschland sind Einfamilienhäuser (Quelle: Gebäudereport 2025) – viele davon sind nur teilweise oder gar nicht saniert. Oft schrecken Eigentümerinnen und Eigentümer vor hohen Anfangsinvestitionen und dem Planungsaufwand für eine Sanierung zurück. Warum eine serielle Sanierung auch bei Einfamilienhäusern vorteilhaft sein kann, zeigt ein Informationspaket von Energiesprong.
Insgesamt wurden bislang 113 serielle Sanierungen in Deutschland fertiggestellt, 276 weitere befinden sich in verschiedenen Bau- und Planungsphasen (Quelle: Energiesprong). Ein Großteil dieser Projekte sind Mehrfamilienhäuser. Im Einfamilienhaus-Segment gestaltet sich die Umsetzung etwas komplexer – etwa wegen der Vielfalt an Gebäudetypen, den unterschiedlichen Sanierungsständen und der heterogenen Eigentümerschaft. Rein technisch unterscheidet sich das Verfahren jedoch kaum. Auch hier gilt: Die Sanierungen verlaufen schneller und mit weniger Aufwand für die Eigentümerinnen und Eigentümer.
Stressfreier sanieren
Auch bei Einfamilienhäusern findet ein Großteil der Arbeiten in der Werkhalle statt – vor Ort werden lediglich die passgenauen Module für Dach, Fassade oder Haustechnik mithilfe eines Krans montiert. Das dauert meist nur wenige Tage. Im Vergleich dazu beanspruchen konventionelle Sanierungen bis zu 15 Monate. Die gesamte Sanierung erfolgt zudem aus einer Hand: Der Anbieter übernimmt Planung, Produktion, Montage und Abnahme. Abstimmungen mit verschiedenen Gewerken und Fachleuten, die sonst Zeit und Nerven kosten, entfallen.
Maßgeschneiderte Qualität
Durch die industrielle Vorfertigung passen die verschiedenen Bauteile exakt zusammen – Wärmebrücken und Bauschäden können so vermieden werden. Das steigert nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch den Wert der Immobilie. Höhere Anfangsinvestitionen zahlen sich auf lange Sicht aus.
Innovation mit Potenzial
Mit Investitionskosten von 1.500 bis 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für die Komplettsanierung ist das Verfahren für Einfamilienhäuser derzeit noch vergleichsweise kostenintensiv. Das liegt unter anderem an der innovativen Methode, die in diesem Segment bislang vor allem in Pilotprojekten erprobt wird. Zudem gestaltet sich die industrielle Vorfertigung bei Einfamilienhäusern anspruchsvoller: Ihre Bauweise ist meist individueller als bei Mehrfamilienhäusern, und auch der energetische Ausgangszustand variiert stark.
Hier setzt das dena-Marktentwicklungsteam an: In enger Zusammenarbeit mit Herstellern, Bauunternehmen und Innovatoren fördert es die Entwicklung flexibler Teillösungen, die sich an unterschiedliche Gebäudetypen und Ausgangszustände anpassen lassen. So sollen serielle Sanierungen künftig auch im Einfamilienhausbereich wirtschaftlicher und breiter einsetzbar werden. Unterstützung kommt auch von staatlicher Seite: Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und den Förderbonus Serielles Sanieren sind Zuschüsse von bis zu 45 Prozent möglich.
Leuchtturmprojekt Schlangen

Wie das serielle Sanieren bei Einfamilienhäusern in der Praxis funktioniert, zeigt ein Projekt im nordrhein-westfälischen Schlangen.
Ein leerstehendes Haus aus dem Jahr 1955 konnte mithilfe der vorgefertigten Fassaden auf einen EH40-Standard gebracht werden – bei nur drei Tagen Montagezeit.
Weiterführende Informationen
Mehr Informationen finden sich im Informationspaket „Serielle Sanierung fürs Einfamilienhaus“ von Energiesprong.