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Wärme im Quartier: Leuchtturmprojekt Berlin-Spandau

Stand: Mai 2025
Visualisierung, moderne Wohngebäude entlang einer Uferpromenade, mit Menschen, die spazieren gehen, und Grünflächen, die das Stadtbild bereichern.

In Berlin-Spandau entsteht ein zukunftsweisendes Projekt für die klimafreundliche Wärmeversorgung. Zwei Rechenzentren sollen künftig mehr als 10.000 Menschen in einem neuen Stadtquartier mit Wärme versorgen.

Auf der Insel Gartenfeld in Berlin-Spandau entsteht ein neues Stadtquartier: 4.500 neue Wohneinheiten sollen künftig Wohnraum für mehr als 10.000 Menschen bieten. Hinzu kommen rund 200 Gewerbeeinheiten sowie Kitas und Schulen. Ein innovatives Wärmeversorgungskonzept soll dabei helfen, den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren – im Vergleich zu fossilen Heizsystemen um rund 6.000 Tonnen pro Jahr. Der Schlüssel: die Nutzung der Abwärme zweier benachbarter Rechenzentren.

Wärme, die schon da ist

Die beiden Rechenzentren, etwa zwei Kilometer vom neuen Wohngebiet entfernt, erzeugen kontinuierlich Abwärme mit einer Temperatur von rund 24 Grad Celsius – bislang ein ungenutztes Nebenprodukt des Serverbetriebs. Künftig soll diese Wärme über eine neue Abwärmetrasse in die Energiezentrale des Quartierswerks gelangen. Dort heben vier leistungsstarke Wärmepumpen die Temperatur auf das für das Wärmenetz erforderliche Niveau von 65 bis 70 Grad. 

Ein rund fünf Kilometer langes Nahwärmenetz verteilt die Wärme anschließend im Quartier. Für die Spitzenlast an sehr kalten Wintertagen wird zusätzlich ein Power-to-Heat-Kessel mit einer Leistung von 3,6 Megawatt installiert.

Vorbild für die Wärmewende

Bereits ab Ende 2026 soll das Nahwärmenetz in Betrieb gehen, die vollständige Fertigstellung des Quartiers ist für 2031 geplant. Das Projekt könnte über Berlin hinaus als Vorbild für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Quartier dienen: Es zeigt, wie die intelligente und vernetzte Nutzung bestehender Ressourcen helfen kann, ganze Stadtteile klimaneutral mit Wärme zu versorgen. 

Das ist besonders relevant für die kommunale Wärmeplanung, die alle Kommunen bis spätestens Mitte 2028 abgeschlossen haben müssen: Die Abwärmenutzung bietet eine attraktive und vor allem umsetzbare Option. Außerdem bemerkenswert: Die Abwärme stammt nicht aus neu gebauten Rechenzentren, sondern aus bestehenden Anlagen.

Impuls für die Baubranche

Die positive Wirkung der BEG-Förderung zeigt sich auch im Einfamilienhaus-Segment, erste Pilotsanierungen werden umgesetzt. Darüber hinaus strahlt die beschleunigte Marktentwicklung auch auf Nichtwohngebäude aus. Auch wenn diese nicht von dem BEG-Bonus profitieren, werden bereits erste serielle Pilotsanierungen umgesetzt.

Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) beläuft sich das Bauvolumen der seriellen Sanierung seit Marktentwicklung auf insgesamt zwei Milliarden Euro. Das Potenzial ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft: Bis 2045 rechnet die dena mit einem Gesamtvolumen von 500 Milliarden Euro.

Weiterführende Informationen

Details zur geplanten Versorgungslösung für das Stadtquartier auf der Spandauer Insel Gartenfeld können auf der Website der GASAG Solution Plus GmbH abgerufen werden:

Das neue Gartenfeld: Ganzheitliche Versorgungslösung für ein zukunftsweisendes Stadtquartier

Mehr Informationen zu klimaneutralen Quartieren finden sich auf der Themenseite „Quartiere“ des Gebäudeforums klimaneutral.

Foto, Luftaufname eines neugebauten Wohnquartiers mit großer Photovoltaik-Anlage.

Klimaneutrale Quartiere

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