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Zirkuläres Bauen: Leitfaden für die öffentliche Hand

Stand: Februar 2025
Grafik, Visualisierung einer Ausgaben einer Zeitschrift.

Die öffentliche Hand hat die Möglichkeit, zirkuläres Bauen bereits bei der Ausschreibung neuer Bauprojekte voranzutreiben – doch häufig mangelt es an Wissen und Erfahrung. Ein neuer Leitfaden bietet nun konkrete Handlungsempfehlungen.

Zirkuläres Bauen kann die Klimabilanz des Bausektors erheblich verbessern. Werden Bauteile wie Außenfenster oder Türen konsequent wiederverwendet, entfällt der oft energieintensive Herstellungsprozess, und die CO2-Emissionen sinken. Zugleich bleiben wertvolle Ressourcen im Kreislauf, anstatt auf der Deponie zu landen. Doch dieses Potenzial wird bislang kaum genutzt: Lediglich ein Prozent der Bauprodukte kommt nach dem Abriss eines Gebäudes erneut zum Einsatz.

Der öffentlichen Hand fällt hier mit einem Beschaffungsvolumen von 300 Milliarden Euro pro Jahr eine wichtige Vorbildfunktion zu. Doch Unsicherheiten bei rechtlichen Rahmenbedingungen und mangelnde Erfahrungswerte hemmen viele Projektverantwortliche. Ein neuer Leitfaden von Concular schafft nun Abhilfe: Er liefert praxisnahe Anleitungen, um zirkuläre Prinzipien gezielt in öffentliche Bauprojekte zu integrieren.

Zirkulär Bauen und Ausschreiben

Gemeinsam mit über 40 Expertinnen und Experten aus der Bauwirtschaft hat Concular praxisnahe Hilfestellungen entwickelt – von der ersten Bestandsanalyse bis zur konkreten Umsetzung. Auf rund 100 Seiten bietet der Leitfaden anschauliche Erklärungen, Checklisten, Best-Practice-Beispiele und vorformulierte Ausschreibungstexte mit zirkulären Anforderungen. Eine Kanzlei stellt in einem eigenen Beitrag rechtliche Rahmenbedingungen zum Vergabe- und Bauprodukterecht vor. Zentrales Takeaway: Zirkuläres Bauen lohnt sich in allen Phasen des Gebäudelebenszyklus und sollte idealerweise von Anfang an mitgedacht werden.

Wesentliche Grundsätze lauten:

  1. Bedarfsanalyse und Bestandserfassung als Basis: Vor jeder Maßnahme im Bestand sollte eine Bedarfsanalyse klären, ob ein Abriss oder Umbau tatsächlich notwendig ist. Falls ein Rückbau unumgänglich ist, hilft die Bestandserfassung nach DIN SPEC 91484, Bauteile und Materialien für die weitere Nutzung zu identifizieren.
  2. Rückbaukonzept für den Werterhalt: Ein durchdachtes Rückbaukonzept sorgt dafür, dass wertvolle Materialien und Bauteile erhalten bleiben. Fachplanungsbüros entwickeln dabei etwa Strategien für die zerstörungsfreie Demontage wiederverwendbarer Elemente und stellen eine sortenreine Trennung verbleibender Materialien sicher.
  3. Dokumentation durch einen Gebäuderessourcenpass: Eine lückenlose Dokumentation erleichtert Wartung, Reparatur und den Austausch einzelner Bauteile. Ein Gebäuderessourcenpass ist dabei ein wichtiges Instrument. Er gibt beispielsweise Auskunft darüber, welche Bauteile in einem Gebäude wo verbaut sind, und über welche Eigenschaften sie verfügen.

Weitere Informationen und Download

Mehr Informationen finden sich auf der Website von Concular, auf der auch der Leitfaden heruntergeladen werden kann:

Concular: Leitfaden für zirkuläres Bauen

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